
Handwerkergeschlecht, das vermutlich aus dem Breisgau stammte. 1409 wurden die Faesch Bürger von Basel, ab 1494 gehörten sie dem Rat an. Die ersten Faesch waren Baumeister, Goldschmiede und Kaufleute, ab dem 17. Jahrhundert waren sie auch in Metall- und Weinberufen tätig. Der Aufstieg zur städtischen Elite gelang ihnen vor allem durch eine geschickte Heiratspolitik, die auch später konsequent weiterverfolgt wurde. Bis zum Ende des Ancien Régime war jede Generation der Faesch im Regiment vertreten (Patriziat), ab Mitte des 16. Jahrhunderts gehörte zusätzlich mindestens ein Mitglied der obersten politischen Führung Basels an (u.a. Remigius Faesch, Johann Rudolf Faesch). Johann Rudolf Faesch (1510-1564) verweigerte 1530 das Abendmahl. Danach waren die Faesch reformiert mit Ausnahme von Kardinal Joseph Faesch (1763-1839), der in Frankreich lebte und ein Stiefonkel von Napoleon I. war. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts stellten die Faesch hohe Militärs (Johann Rudolf Faesch), Juristen (Remigius Faesch, Sebastian Faesch) sowie Agrarfachleute (Andreas Faesch). 1572 zählten die Faesch ca. 22 Mitglieder, 1659 schon 132. Zwei Familienlinien bestehen vom 16. Jahrhundert bis heute, die des Remigius Faesch und die des Landvogts Jeremias Faesch (1554-1632). Diverse Familienmitglieder wanderten ab dem 17. Jahrhundert nach Übersee aus (Isaak Faesch). Fast alle erwachsenen Faesch des 17. und 18. Jahrhunderts erhielten eine gedruckte Leichenpredigt. Im 19. und 20. Jahrhundert brachte die Familie neben Theologen, Juristen und Ärzten besonders Ingenieure (Jules Faesch), Architekten (Emil Faesch) und bis 1925 Bierbrauer hervor. Ende des 19. Jahrhunderts setzte sich die in die Vereinigten Staaten ausgewanderte Carolina Faesch für die indigene nordamerikanische Bevölkerung ein.
1659 betrug das Kapital der Faesch als reichste Basler Familie ca. 242'000 Gulden. Der bereits erwähnte Jurist Remigius Faesch begründete eine bedeutende Kunstsammlung als Fideikommiss, die heute Teil diverser Museen und der Universitätsbibliothek Basel ist. Die im 16. Jahrhundert gegründete Familienstiftung besteht bis heute.