Reichsadliges Geschlecht aus Sulz im Elsass, von Brugg und Rohrdorf, das 1470 erstmals in Basel erwähnt wird und dort seit 1517 ansässig ist. Die Fam. stellte Vögte, Ministerialen, Schreiber, Notare, Politiker, hohe Offiziere, Ärzte, Juristen, Kaufleute, Händler, Fabrikanten, Apotheker und Pfarrer. In Basel etablierte der Rats- und Stadtschreiber Heinrich (->) die R. ab 1518 in der polit. Führung. Heinrichs Sohn Emanuel (->) wurde ebenfalls Ratsschreiber, sein anderer Sohn Friedrich (->) Arzt, Kleinrat und Oberst. Dessen Sohn Johann Friedrich (->) amtierte als Basler Bürgermeister. Die Nachkommen machten vom 17. bis 20. Jh. Karriere in Politik, Wirtschaft und Militär, so der Bürgermeister Johannes (->), der Indiennefabrikant Samuel (->), der Appellationsgerichtspräsident Samuel (->), der Ratsherr, Dreier und Präs. des Finanzkollegiums Peter (1770-1841). Der Basler Zweig existierte noch zu Beginn des 21. Jh. Hans Sebastian (1572-1612), Sohn des oben genannten Emanuel, war 1607-12 Berner Stadtschreiber und gründete den dortigen Zweig. Seine Nachfahren kamen zu hohen Ehren, wie die Grossräte Johann Friedrich (->) und Karl (1744-1798), der im 18. Jh. als Stadtmajor, Landvogt und Oberst wirkte, der Venner Johann Friedrich (->) sowie Rudolf Friedrich (1772-1817), der im 19. Jh. als Letzter des Zweigs Distriktstatthalter, helvet. Kommissär, Kriegs- und Oberlehenskommissär wurde. Der Aargauer Zweig verbreitete sich von Brugg bis Zug.
Quellen und Literatur
- StABS, Direktorium der Schaffneien, PrivA R., Räte und Beamte, Ratsbücher
- F. Weiss-Frey, Das Geschlecht R., [ca. 1906], (Stammtaf.)
- Schweiz. Geschlechterbuch 2, 454-472; 12, 134-156
- S. Schüpbach-Guggenbühl, Schlüssel zur Macht, 2002
- T. Klöti, «Der Katalog zur Slg. R.», in Cartographica Helvetica, 2003, H. 28, 47-49
Systematik
Eliten (bis ca. 1800) / Eidgenössische Orte |