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deMaillardoz

Bereits zur Savoyerzeit als noble bezeichnete, ursprünglich in Rue beheimatete Fam., die traditionell den Kastlan von Rue stellte. Erstmals belegt 1230 mit Ulrich. Zweige des Geschlechts liessen sich in der Waadt und 1526 in der Maurienne (Savoyen) nieder. Die savoy. Linie erlosch 1650, die ref. Waadtländer Linie Ende des 18. Jh. 1607 erwarb Pancrace das kleine Bürgerrecht von Freiburg. Seine Söhne Nicolas und Jean wurden 1627 in das Patriziat aufgenommen. Kg. Ludwig XV. verlieh 1763 Jean Roch Frédéric (->) den erbl. Marquis-Titel. Alle Freiburger Linien ausser die heute noch bestehende von Béat Louis (1678) starben bis Ende des 19. Jh. aus.

Heiratsverbindungen bestanden bis ins 19. Jh. vorwiegend mit Freiburger Patriziern oder Adligen. Ab dem 15. Jh. ist Grundbesitz belegt, namentlich in Rue, Arlens, Blessens, Chapelle (Glâne), Ecublens, La Joux, Montet (Glâne), Morlens, Promasens und Ursy. Die M. besassen ab 1451 bzw. 1456 das Patronatsrecht auf den Dreifaltigkeitsaltar in der 1306 von Pierre mitgestifteten späteren Pfarrkirche Saint-Nicolas in Rue.

Die M. stellten bis 1847 zwei Schultheissen, François Pierre Nicolas (->) und Jean Pierre Philippe Ignace (1813), mehrere Kleinräte (ab 1691) und Staatsräte, u.a. Philippe (->), Sechziger (ab 1654), Grossräte (ab 1650), Vögte, zwei Bürgermeister sowie Ratsschreiber. Zahlreiche Mitglieder der Fam. traten in den geistl. Stand, so Perronette (->), Marie-Joseph (1707), Äbtissin von La Fille-Dieu, Antoine Constantin (1754), Abt in Hauterive, Charles (->) und Béat Louis (1754), Erzieher und Beichtvater der Söhne des poln. Königs August III. Mehrere M. standen - wie Antoine Constantin (->) und Jean Roch Frédéric - als höhere Offiziere in franz. oder - wie Oberstleutnant Henri Ignace (1757), Verteidiger von Freiburg i.Br. gegen die Franzosen 1713 - in österr. Diensten.

Quellen und Literatur

  • F.-A. de La Chesnaye Des Bois, Dictionnaire de la noblesse, contenant les généalogies, l'histoire et la chronologie des familles nobles de France 12, 31868, 765-808
  • Schweiz. Geschlechterbuch 5, 396-399
  • A. d'Amman, «Lettres d'armoiries et de noblesse concédées à des familles fribourgeoises», in SaHer 37, 1923, 35-37
  • HS III/3, 235 f., 595, 690; V/2, 259, 260, 448
  • M. Grandjean et al., Rue, 1999

Zitiervorschlag

Hubert Foerster: "Maillardoz, de", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.10.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021085/2009-10-22/, konsultiert am 19.03.2024.