Freiburger Patrizierfam., die ursprünglich aus Savoyen stammte, 1404 das Bürgerrecht von Romont (FR) erwarb und ein Lehen in Cottens besass. Sie war katholisch. Jacques aus Cottens wurde 1531 Bürger von Freiburg. Sein Sohn Barthélemy, Notar, ist der Stammvater einer Linie, die bis zum Ende des Ancien Régime zahlreiche Magistraten, v.a. Ratsmitglieder, Vögte und Bannerherren, hervorbrachte. Rodolphe (1644), Herr von Pérolles, begründete den Zweig von Nonan. Die Mitglieder der sog. Gayet-Linie, aus der die Zweige von Pérolles und Cressier hervorgingen, traten ab 1621 in franz. Dienste: Bis zur Franz. Revolution waren 26 R. als Offiziere für das Königreich tätig, u.a. Franz Ignaz Joseph (->) und Gabriel Johann Joseph (->). Antoine (1580-1638), Bruder des Rodolphe, wurde 1626 Hauptmann der Schweizergarde und beteiligte sich 1627 an der Belagerung von La Rochelle. Sein Sohn Anton (->) erhielt 1663 von Kg. Ludwig XIV. das franz. Bürgerrecht. Trotz der prestigereichen Militärkarrieren in Frankreich blieben die R. mit Freiburg in engem Kontakt und übten hier öffentl. Ämter aus. Am Hof von Versailles zeichneten sie sich aus, v.a. in den diplomat. Beziehungen zwischen Frankreich und dem Stand Freiburg. Während der Franz. Revolution kehrten die Mitglieder der Zweige von Nonan, Pérolles und Cressier nach Freiburg zurück, wo sie in den Stadtbehörden wichtige Funktionen bekleideten und ihre militär. Karrieren in den kant. Truppen fortsetzten. 1567 erwarben sie Güter in Pérolles, 1570 in Grangettes, 1654 in Cournillens, 1720 in Tasberg, 1723 in Cressier, 1730 in Nonan, in Orsonnens und 1795 in Gurmels. Sie spielten auch auf religiöser und intellektueller Ebene eine Rolle, v.a. mit Gonzague (->), dessen Sohn der letzte Vertreter des Zweigs von Cressier war. Zu Beginn des 21. Jh. bestand nur noch der Zweig von Nonan.
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Variante(n) | von Reynold
|