10.12.1610 Schaffhausen, 20.8.1681 Schaffhausen, reformiert, von Schaffhausen. Sohn des Hans Im Thurn und der Barbara Peyer. 1631 Elisabeth Ringk von Wildenberg, Tochter des Diethegen Ringk von Wildenberg, Urteilssprechers. 1636-1642 war Hans Friedrich Im Thurn – wohl aufgrund väterlicher Protektion – Landvogt in Neunkirch. Ab 1652 gehörte er als Vertreter der Herrengesellschaft dem Grossen Rat an. Hier zeigte er sich als äusserst eigenwillige Persönlichkeit. Wiederholt nutzte er seine Stellung, um Missstände im Schaffhauser Stadtstaat anzuprangern und um dessen führende Politiker anzugreifen. Allerdings könnten seinem Handeln auch Differenzen der Familie Im Thurn mit einzelnen anderen, zur Schaffhauser Oberschicht gehörenden Geschlechtern zugrunde gelegen haben. Dazu kamen Auseinandersetzungen um die Gerichtsherrschaft Thayngen. Im Thurn engagierte sich besonders gegen die ab dem 14. Jahrhundert alljährlich in Schaffhausen erhobene Vermögenssteuer und gegen die Unordnung der städtischen Finanzen. Wiederholt suchte ihn die regierende Oberschicht Schaffhausens mit Bussen mundtot zu machen. Trotzdem wurde er 1681 in den Kleinen Rat gewählt. Im Thurn gilt als eine der profiliertesten Schaffhauser Politikerpersönlichkeiten der frühen Neuzeit.
Hans Friedrich Im Thurn, porträtiert von einem unbekannten Künstler. Öl auf Leinwand (89 x 74 cm), 1678 (Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen, Inv. A 113; Fotografie Jürg Fausch).
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Quellen und Literatur
- Schmuki, Karl: Steuern und Staatsfinanzen. Die bürgerliche Vermögenssteuer in Schaffhausen im 16. und 17. Jahrhundert, 1988, v.a. S. 336-339, 344-348.
Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit | |
Lebensdaten | ∗︎ 10.12.1610 ✝︎ 20.8.1681 1610-12-101681-08-20 |