Guler von Wyneck

Wappen der Guler von Wyneck aus der Erstausgabe der von Johannes Guler von Wyneck verfassten Chronik Raetia, die 1616 von Johann Rudolf Wolf in Zürich gedruckt wurde (ETH-Bibliothek Zürich, Rar 9305;  e-rara, DOI: 10.3931/e-rara-46276).
Wappen der Guler von Wyneck aus der Erstausgabe der von Johannes Guler von Wyneck verfassten Chronik Raetia, die 1616 von Johann Rudolf Wolf in Zürich gedruckt wurde (ETH-Bibliothek Zürich, Rar 9305;  e-rara, DOI: 10.3931/e-rara-46276).

Davoser Ämter- und Adelsgeschlecht, später auch in Malans und Chur ansässig. Wann und woher das Geschlecht nach Davos kam, ist unbekannt. Nach der Rhetischen Cronica von Fortunat Sprecher von Bernegg war ein Lucas Guler 1322 Hauptmann der Davoser und soll als solcher in einer Fehde auf der Seite der Vazer gegen den Churer Bischof gekämpft haben. In einer Aufzeichnung der Davoser Geschlechternamen aus der Mitte des 15. Jahrhunderts fehlt der Name Guler jedoch. Die lückenlose Genealogie der Familie beginnt mit Peter Guler, der gemäss Hans Ardüser 1499 in der Schlacht an der Calven einer der Anführer der Truppen des Zehngerichtenbundes war. Sein Sohn Hans Guler wurde 1536 als Erster seines Geschlechts Landammann von Davos und damit gleichzeitig Bundslandammann des Zehngerichtenbundes. Bis 1621 hatten die Guler dieses Amt noch zumindest während weiteren 28 Jahren inne (Peter Guler, Johann Peter Guler von Wyneck). Danach verschwinden sie aus den Bundslandammannslisten. Auch unter den namentlich bekannten Davoser Landammännern ist nach dem Waser'schen Spruch (Johann Heinrich Waser) von 1644, der die genannte Ämterkumulation aufhob, kein Guler mehr zu finden.

Erster Inhaber eines Landesamtes im Veltlin war 1531 der oben erwähnte Hans Guler. Im weiteren Verlauf des 16. Jahrhunderts bekleideten die Guler noch viermal Landesämter; letztmals 1569. 1550 erhielt die Familie vom österreichischen Hof den Adelstitel. Mehrere Guler bekleideten im 16. und 17. Jahrhundert Offiziersstellen, vornehmlich in venezianischen und französischen Diensten (Fremde Dienste). Ihren politischen wie auch sozioökonomischen Höhepunkt erlebte die Familie mit dem Staatsmann, Offizier und Chronisten Johannes Guler von Wyneck, der sich nach dem durch Heirat erworbenen Schlösschen Wynegg (Wyneck, Weineck) oberhalb von Malans nannte. Wynegg blieb bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts Wohnsitz der Familie. Mehrfache Heiratsverbindungen bestanden vom 16. bis 17. Jahrhundert zu den Buol, Gugelberg von Moos, Salis und Sprecher, einfache Verbindungen unter anderem zu den von Castelmur, Hartmannis, Menhardt, dem Churer Ratsgeschlecht Meyer, den von Ott, von Planta, Schmid von Grüneck sowie den Zürcher Rahn.

Quellen und Literatur

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Kurzinformationen
Variante(n)
Guler

Zitiervorschlag

Silvio Färber: "Guler von Wyneck", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.12.2006. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021913/2006-12-04/, konsultiert am 13.04.2024.