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FrançoisBocion

"Die Künstler von La Guêpe nehmen auch Ferien". Eine Zeichnung Bocions in der satirischen Zeitschrift La Guêpe (Musée historique de Lausanne).
"Die Künstler von La Guêpe nehmen auch Ferien". Eine Zeichnung Bocions in der satirischen Zeitschrift La Guêpe (Musée historique de Lausanne).

30.3.1828 Lausanne, 12.12.1890 Lausanne, ref., von Lausanne und Bournens. Sohn des Henri-Louis, Schreinermeisters, und der Suzanne-Cathérine geb. Matthey-Doret. Anna-Barbara Furrer, von Zürich. Ersten Zeichenunterricht bekam B. bei Christian-Gottlieb Steinlen und François Bonnet. Von Okt. 1845 an lebte er in Paris, wo er in den Ateliers von Louis-Aimé Grosclaude und Charles Gleyre seine Ausbildung erhielt. Dort schloss er Freundschaft mit Gustave Courbet und den Westschweizer Schülern von Gleyre. Im Frühling 1848 kehrte er nach Lausanne zurück und beteiligte sich an der Turnus-Ausstellung des Schweiz. Kunstvereins mit einem Bild, auf dem der Genfersee als Motiv erscheint. Gleichzeitig begann B. seine Tätigkeit als Zeichenlehrer an der Ecole moyenne (ab 1869 Ecole industrielle) in Lausanne (1849-90). 1851-54 zeichnete er zahlreiche Karikaturen für die Lausanner Zeitschrift "La Guèpe". Auf einer 1852 begonnenen Italienreise erreichte ihn im Jan. 1853 ein Auftrag des Kt. Waadt ("La Dispute religieuse de Lausanne"). Zwei Reisen nach Paris (1855, 1859) und ein erster Preis für Historienmalerei 1859 ("La Bataille de Morgarten") beendeten die Lehrjahre. Von diesem Zeitpunkt an führte B. ein ausserordentlich aktives Leben: Neben seiner Tätigkeit als Zeichenlehrer schuf er ein umfangreiches künstler. Œuvre, nahm an zahlreichen Kunstausstellungen der Schweiz und des Auslands teil (Bronzemedaillen an den Weltausstellungen von Wien 1873 und Antwerpen 1885) und war 1888-90 Mitglied der Eidg. Kunstkommission. Zwischen 1879 und 1883 kurze Aufenthalte in San Remo und Venedig. Der v.a. als Landschaftsmaler bekannte B. gehört zu jener Richtung der europ. Malerei, die gekennzeichnet ist durch Freilichtmalerei, Aufhellung der Palette, Farbauftrag in kleinen Flecken und wirklichkeitsgetreue Wiedergabe des Motivs. Sein Werk weist zwar eine gewisse Verwandtschaft mit den Impressionisten auf, doch steht es der Malweise Eugène Boudins, der ital. macchiaioli (Tachisten) oder der Landschaftsmaler Lyons sehr viel näher.

Quellen und Literatur

  • B. Aubert-Lecoultre, François B., 1978
  • M. Reymondin, Catalogue raisonné de François B., 1989
  • P. Schaefer, François B. 1828-1890, 1990
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 30.3.1828 ✝︎ 12.12.1890

Zitiervorschlag

Béatrice Aubert-Lecoultre: "Bocion, François", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 06.10.2004, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/021984/2004-10-06/, konsultiert am 28.03.2024.