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Imfeld

Landleutegeschlecht von Obwalden mit Bürgerrecht von Lungern, Sarnen, Kerns, Sachseln und Alpnach, nach dem Wohnsitz ausserhalb des Etters (im Prato gemäss einer Urkunde von 1257 im Kloster Engelberg) auch Im Feld, Am Feld, feldt, veld, väld oder Felder genannt. Die Imfeld stammten ursprünglich aus Lungern und lassen sich von Hauptmann Kaspar am Feld (1528/1529) an genealogisch einordnen. Kaspars Sohn Niklaus (->) übersiedelte im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts nach Sarnen und wurde Stammvater der Freiteiler-Imfeld. Mit dem gleichen Schritt begründete Peter (->) zu Anfang des 17. Jahrhunderts eine zweite Sarnerlinie. Das Bürgerrecht im Hauptort verbesserte die politischen und wirtschaftlichen Aussichten. Hauptmann Kaspar legte um 1500 mit seinem Dienst in Frankreich den Grundstein für das Familienvermögen. Solddienst auch für Spanien, Savoyen und Holland blieb eine Imfeld-Tradition bis zu Ignaz (1798-1881), der bis 1846 Hauptmann in neapolitanischem Dienst war. Die Soldpolitik zu Gunsten Frankreichs machte die Imfeld zu Gegnern der Wirz, die für den Kaiser warben. Heiraten innerhalb der Verwandtschaft und mit Angehörigen anderer Landammännerfamilien wie den von Einwil, Wirz oder Nidwaldner Lussi waren eine weitere Quelle für Grundbesitz und Wohlstand. 1548-1699 sassen ständig ein oder mehrere Imfeld im Landrat und in einem der Landesämter. Zwölf Imfeld waren in dieser Periode Landvögte (z.B. Johann ->, Kaspar ->), vier weitere im 18. Jahrhundert. Vor 1765 waren sechs Familienmitglieder Pannerherren von Ob- und Nidwalden, zum Beispiel Marquard (->), Melchior (->) und Marquard (->). Von den 15 Landammännern (z.B. Marquard ->, Melchior ->, Marquard ->, Johann ->) waren innerhalb von vier Generationen bis Ende des 17. Jahrhunderts sieben direkte Nachkommen des älteren Niklaus (->). In diesem Zeitraum regierten neun Imfeld während 43 Jahren, einzig die schon ältere Landammännerfamilie der Wirz stellte in diesen Jahren auch acht Landammänner mit 30 Regierungsjahren. Noch drei weitere Nachkommen des Niklaus erreichten das Landammannamt (Niklaus ->, Just Ignaz ->, Niklaus 1765-1844). Die anderen drei Landammänner aus dem Geschlecht der Imfeld im 19. und 20. Jahrhundert gehörten der Lungerer Linie an (Franz Josef 1769-1839, Johann ->, Oskar ->). In ihrer Glanzzeit erweiterten und erbauten die Imfeld in Sarnen schöne Bürgerhäuser (am Grund, Salzherrenhaus, Hochhaus an der Rüti, Grosshaus an der Hofmatte), die Dorfkapelle und das Kapuzinerkloster. Als eifrigster Bauherr betätigte sich Just Ignaz (->) im Dienst der Öffentlichkeit (Schützenhaus auf dem Landenberg, Pfarrkirche Sarnen, altes Kollegium) und mit seinem Privathaus im Grundacher. Mit Ritterdiplomen von französischen Königen, Päpsten und dem deutschen Kaiser vermochten die Imfeld ihren Führungsanspruch vielmehr ausserhalb als innerhalb Obwaldens zu dokumentieren. 59 Vertreter des Geschlechts waren Geistliche, darunter Nikolaus (->), ein Abt von Einsiedeln.

Quellen und Literatur

  • K. Imfeld, «Die Imfeld von Obwalden von den Anfängen bis um 1700», in Obwaldner Geschichtsbl. 21, 1997, 199-559
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Zitiervorschlag

Niklaus von Flüe: "Imfeld", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.02.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022334/2008-02-12/, konsultiert am 19.04.2024.