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Stockmann

Obwaldner Familie, bis Ende 16. Jahrhundert auch Stocker genannt, die ursprünglich aus Freienbach stammte. Der Färber Jost Stocker aus Einsiedeln liess sich 1564 in Sarnen nieder und erwarb 1568 das Obwaldner Landrecht. Die Stockmann verbanden sich schon im 16. Jahrhundert mit den Obwaldner Landammännergeschlechtern. Stammvater Jost heiratete eine Tochter von Landammann Johann Wirz (1580) und verschwägerte sich mit den von Flüe. Sein Sohn Wolfgang (->) wurde der erste Landammann der Familie. Den grössten politischen Einfluss erlangten die Stockmann im 18. Jahrhundert mit den vier Landammännern Johann Melchior (->), Marquard Anton (->), Josef Ignaz (->) sowie Felix Josef (->). Im 19. Jahrhundert erreichte nur Josef Ignaz ( ->) das oberste Landesamt. Im 20. Jahrhundert bekleideten noch der Apotheker Karl (1863-1946) und der Ingenieur Josef Wolfgang (1877-1938) das Landammannamt. Sie waren Söhne des Melchior (1831-1922), der wie sein Vater Felix Josef (1794-1847) Mediziner war. Letzterer amtierte 1838-1841 als Landseckelmeister. Auch Melchiors Sohn Julian (->) und sein Enkel Edwin (1900-1985), Sohn des Apothekers Karl, übten in Obwalden den Arztberuf aus. 16 Familienangehörige wählten den geistlichen Stand; fünf traten in Orden ein. Als Pfarrer in Obwalden wirkten Marquard (1655-1712), 1683-1688 in Giswil sowie 1688-1712 in Sachseln, und Alois (1771-1834), 1799-1834 in Giswil. Alois (1894-1978) hatte 1926-1967 als Kaplan auf Flüeli-Ranft am längsten dieselbe Pfrund inne. Anton (->) und Arnold (->) schlugen eine erfolgreiche künstlerische Laufbahn ein. Die Stockmann waren die Ersten, die Nidwalden nicht mehr als Alte Landleute anerkannte bzw. die nur noch in Obwalden anerkannt waren.

Quellen und Literatur

  • A. Küchler, Chronik von Sarnen, 1895
  • E. Omlin, Die Landammänner des Standes Obwalden und ihre Wappen, 1966
  • E. Omlin, Die Geistlichen Obwaldens vom 13. Jh. bis zur Gegenwart, 1984

Zitiervorschlag

Niklaus von Flüe: "Stockmann", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.06.2017. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022336/2017-06-22/, konsultiert am 20.07.2025.