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vonDeschwanden

Altes Landleutegeschlecht von Obwalden. Der Name rührt vom Heimwesen Deschwanden bei St. Anton (Kerns) her. 1437 wird ein Peter als Kläger vor dem Fünfzehnergericht erwähnt. Die Familie zählte nicht zur einflussreichsten Obwaldner Führungsschicht, auch wenn sie zu Beginn des 17. Jahrhunderts mit den Landvögten Bartholomäus und Niklaus in der Regierung (Baumeister) vertreten war und gegen Ende des 17. Jahrhunderts mit Johann (->) einen Landammann stellte. Die Deschwanden waren zumeist Bauern, manche im Viehhandel oder im Solddienst tätig. Ausnahmen sind der Wirt Niklaus (ab 1618 belegt, 1645) und der Handwerker Hans Josef (1705), der 1733-1762 als Hafner den Obwaldner Ofenbau dominierte.

Aus Kerns stammen auch die beiden Nidwaldner Linien der Deschwanden. Die Mitglieder der ersten Linie waren schon 1536 in Stans niedergelassen und zählten ab 1691 zu den Dorfleuten. Zu ihr gehören die Brüder Joseph Wolfgang (1819-1866, erster Direktor des Eidgenössischen Polytechnikums Zürich), Karl (->) und Theodor (->). Die andere Linie ist erst ab 1723 nachweisbar. Ihr entstammen Niklaus (1765-1840), der 1802-1803 Landsäckelmeister war, dessen Söhne Melchior (->) und Karl (->) sowie Melchior Paul (->). Die Nidwaldner Deschwanden wirkten als Kaufleute oder traten als Offiziere in fremde Kriegsdienste. Wert legten sie auf Bildung und Erziehung.

Quellen und Literatur

  • A. Küchler, Chronik von Kerns, 1937, 99-102
  • G. Hess, Kunstmaler Theodor Deschwanden, 1826-1861, 1951
  • H. von Matt, Kunst in Stans bis 1900, 1981, 34-49

Zitiervorschlag

Roland Sigrist: "Deschwanden, von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 25.11.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022344/2010-11-25/, konsultiert am 29.03.2024.