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Ettlin

Altes Landleutegeschlecht in Obwalden, Bürger von Kerns (Ettlin) und Sarnen (Etlin). Das bäuerliche Geschlecht aus Kerns stellte ab 1506 regelmässig Ratsherren und ab 1544 Richter im Fünfzehnergericht, gehörte aber nicht zu den führenden Familien Obwaldens. Erst die beiden Sarner Ärzte Simon (->) und sein Sohn Eduard (1854-1919) wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Obwaldner Regierungsrat gewählt. Vier weitere Ettlin aus Kerns (Anton [1837-1914], Anton ->, Anton ->, Josef ->) hatten dieses Amt im 20. Jahrhundert inne. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts waren Hans Josef (1721) und sein Sohn Franz Xaver (1756-1825) in Kerns als Zinngiesser tätig. Bildhauer Joseph Maria (1791-1874), Sohn des Möbelschreiners Hans Nikolaus (1765-1844) und ab 1811 Schüler von Franz Abart, stattete Kirchen in zahlreichen Kantonen mit Tabernakeln, Altären und Taufsteinen aus. Sein Schüler Niklaus (1830-1915), Sohn von Schreinermeister Balthasar (1791-1866), und dessen Söhne Johann (Bildhauer, 1867-1951) und Niklaus (Zeichner, Möbelschreiner, Altarbauer, Architekt, 1869-1956) gestalteten hauptsächlich Altäre für Kirchen und Kapellen der Innerschweiz und schufen Grabdenkmäler. Dem Geschlecht der Kernser Ettlin entstammten vom 17.-20. Jahrhundert zwölf Geistliche, unter anderen der bekannte Benediktiner Lukas (->).

Quellen und Literatur

  • A. Küchler, Chronik von Kerns, 1937

Zitiervorschlag

Roland Sigrist: "Ettlin", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.11.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022350/2005-11-22/, konsultiert am 18.04.2024.