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deRougemont

Fam. aus Provence (VD), deren Nachkommen auch in Saint-Aubin-Sauges, Neuenburg, Bern und Murten ansässig waren. Stammvater ist der 1363 in Provence erw. Mermier. Sein 1423 erw. Enkel Petri liess sich als Winzer in Saint-Aubin nieder. Zu dessen Nachkommen zählten zahlreiche Pfarrer der Reformationszeit. Neben der Verwaltung ihrer Bauern- und Weingüter bekleideten die R. öffentl. Ämter. Jonas, ab 1550 Bürger von Neuenburg, war Stammvater eines 1683 geadelten Familienzweigs, der mit dem Tod von Frédéric (1647-1705), Mitglied der Quatre-Ministraux (städt. Exekutive), erlosch. Der aus einer anderen Linie stammende Jean (1643-1702) erhielt 1695 das Neuenburger Bürgerrecht. Sein Sohn François Antoine (->) weigerte sich mehrmals, in den Adelsstand erhoben zu werden, um zu verhindern, dass seine Kinder sich vom Handelsgeschäft abwandten. Seine beiden Söhne begründeten je eine Linie. Die erste, französische genannt, ging von Jean-Jacques (1705-62) aus. Er war Ahnherr einer Dynastie von bedeutenden Pariser Bankiers mit unklaren Familienverbindungen nach London (Josué, 1709-69), nach Bern (Haus Rougemont et Cartier, gegr. in der 1. Hälfte des 18. Jh.) sowie in das Fürstentum Neuenburg. Dort besetzten Familienmitglieder wichtige Ämter, im 18. Jh. stellten sie u.a. vier Staatsräte. Jean-Jacques' Sohn Louis (->) begründete den Tertre-Zweig, dessen Mitglieder sich z.T. in den Vereinigten Staaten niederliessen, der andere Sohn Denis (->) den Zweig Löwenberg, der sich nach einem in der Nähe von Murten erworbenen Gut nannte. Denis erlangte 1784 für alle Nachkommen seines Grossvaters François Antoine das Adelsprivileg. 1825 wurde er Burger von Bern. Die zweite von François Antoine (1713-88) ausgehende Linie setzte sich zusammen aus dem engl. Zweig (Jean Henri 1757-1805) sowie dem von Saint-Aubin und Neuenburg genannten, dessen Stammvater Georges (->) ist. Seine Nachkommen waren Intellektuelle wie Denis (->) sowie Professoren und Pfarrer wie Frédéric (->).

Quellen und Literatur

  • AEN, Genealogie, Nachlass Maurice Aubert
  • PrivatA, Neuenburg
  • J. und P.-A. Borel, «Famille de R., originaire de Saint-Aubin-Sauges, Neuchâtel, Noiraigue, Travers et Buttes», in JbSGF, 2004, 77-93
  • F. Jequier, «Industriels, négociants et banquiers neuchâtelois», in Grandes heures des banquiers suisses, 1986, 125-140
  • D. und Y. de Rougemont, La famille Rougemont de Saint-Aubin et Neuchâtel, 2012
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Zitiervorschlag

Myriam Volorio Perriard: "Rougemont, de", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 25.01.2018, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022392/2018-01-25/, konsultiert am 28.03.2024.