Vor 1560 gab es mehrere Glutz aus dem Wasseramt, die Solothurner Stadtbürger geworden waren. Die bis heute bestehende Altbürgerfamilie Glutz gründete Niklaus (1588) aus Derendingen, der 1560 ins Solothurner Stadtrecht aufgenommen wurde. Seine vier Söhne Benedikt, Ulrich, Stephan und Nikolaus gründeten vier Linien. In der Benedikts- und Ulrichslinie erlangten bereits ihre Gründer Benedikt (->) und Ulrich (ca. 1574-1619) hohe Ämter. Der von Benedikt abstammende Zweig erlosch bereits 1630, während Ulrichs letzter Nachkomme Peter Nikolaus Joseph Cäsar August (1799-1838) war. Stephan (1611) begründete die Stephanslinie, die sich seit ca. 1660 Glutz-Ruchti nennt; 1653 hatte Philipp die letzte Ruchti, Maria Katharina, geheiratet. Diese Linie stellte drei Schultheissen, nämlich Johann Jakob Josef (->), Karl Stephan (->) und Peter (->). Von Nikolaus (->) stammt die vierte, die Niklaus'sche Linie ab, die sich in mehrere, zum Teil bis heute bestehende Verästelungen teilte. Diese Linie nennt sich seit dem Kauf der Herrschaft Blotzheim 1681 Glutz von Blotzheim. Der nicht datierbare Adelstitel wurde 1686 durch den französischen König Ludwig XIV. bestätigt.
Die Familie Glutz gehörte zu den bedeutendsten Patrizierfamilien Solothurns. Ihr politischer Einfluss war jedoch nicht so gross wie derjenige der von Roll oder der von Sury; ebensowenig konkurrenzierten sie mit diesen im Solddienst. Die Familie Glutz war im Ancien Régime und in der Revolutionszeit stark in den Räten vertreten, neben den genannten Schultheissen Franz Philipp Ignaz (->) und Urs (->). Zusammen mit den damit verbundenen Ämtern und schichtspezifischen Heiraten sicherte dies der Familie grossen Einfluss. Sie stellte überdurchschnittlich viele Klosterfrauen und Kleriker, unter anderem Augustin (->), Malachias (->), Viktor Franz Anton (->), Karl Ambros (->), Konrad Josef (->); insgesamt zählte sie zwei Äbte in Mariastein und drei in St. Urban, fünf Generalvikare und fünf Pröpste. Im 19. und 20. Jahrhundert stellten die Glutz führende Politiker, so im 19. Jahrhundert namentlich Amanz Ludwig Maria (->), Karl Anton (->), Robert (->) und Amanz Fidel (->).
Die Familie verdankte den Aufstieg im 16. und 17. Jahrhundert ihrem wirtschaftlichen Erfolg im Tuchhandel, wobei diese Stellung durch den Solddienst mit Offiziersstellen, Orden und Adelsbriefen abgesichert wurde. Das Bergwerksmonopol Benedikts um 1600 blieb Episode; 1867 gründete Viktor Glutz-Blotzheim eine bis heute bestehende Schlossfabrik. Mehrere Solothurner Patrizierhäuser weisen noch heute durch ihren Namen auf die frühere Bedeutung der Familie hin (Glutzhübeli, Glutzhof beim Gätterli, im Fegetz und bei Rüttenen).