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vomStaal

Die sagenumwobene Meerfahrt von Alexander dem Grossen in einer Buchmalerei aus der Familienbibel der vom Staal. Kolorierte Federzeichnung aus der Werkstatt des Elsässers Diebold Lauber, um 1460 (Zentralbibliothek Solothurn, Cod. S II 43, Fol. 289r; e-codices).
Die sagenumwobene Meerfahrt von Alexander dem Grossen in einer Buchmalerei aus der Familienbibel der vom Staal. Kolorierte Federzeichnung aus der Werkstatt des Elsässers Diebold Lauber, um 1460 (Zentralbibliothek Solothurn, Cod. S II 43, Fol. 289r; e-codices). […]

Die ursprünglich vielleicht aus Strassburg stammenden vom Stall waren im 15. Jahrhundert ratsfähige Bürger des oberschwäbischen Wangen im Allgäu. Der Solothurner Zweig geht auf Hans (->) zurück, der 1455/1456 als Stadtschreiber nach Solothurn berufen und dort eingebürgert wurde. Nach diesem ersten bedeutenden Solothurner Vertreter der Familie stiegen die Staal, die sich nun vom Staal nannten, erst wieder in der fünften und sechsten Generation mit dem Humanisten und Staatsmann Hans Jakob dem Älteren (->) und dessen Sohn, dem Schultheissen Hans Jakob dem Jüngeren (->), zu höchsten Ehren auf, schufen sich aber mit ihrer Kritik an den Auswüchsen des Pensionenwesens auch zahlreiche Gegner. Die vom Staal des 18. Jahrhunderts sassen zwar noch im Grossen Rat, verloren aber an politischem Einfluss. Viele wählten den geistlichen Stand: Wolfgang Jakob (->), Sohn von Hans Jakob dem Jüngeren, wurde Stiftspropst von Schönenwerd und, wie später sein Neffe Konrad Mark Anton (1682-1751), Propst von Moutier-Grandval. Friedrich (->), ein weiterer Sohn des Schultheissen, stieg zum Abt von Bellelay auf, während Hans Jakobs Nichte Maria Scholastika (->) der Zisterzienserabtei Wurmsbach vorstand und sein Neffe Wolfgang (->) Propst des St. Ursenstifts war. Unter den Offizieren in französischen Diensten brachte es Johann Jakob (->), ein Enkel des Schultheissen, zum Brigadier und Feldmarschall. Die vom Staal standen in engen Beziehungen zum Fürstbistum Basel. Ab 1483 gehörte ihnen in Courroux ein Lehensgut. Hans Jakob der Jüngere verstärkte diese Bande, indem er im Delsberger Tal zahlreiche Liegenschaften erwarb, darunter 1623 das Schlossgut Raymontpierre, das später Fideikommiss wurde. Verschiedene Mitglieder der Familie liessen sich als Gutsherren im fürstbischöflichen Jura nieder und etliche traten auch in den Dienst des Landesfürsten. Balbina (1736-1798), Gattin von Franz Carl von Andlau, war mit ihrem Cousin Johann Heinrich Hermann von Ligerz Initiantin des Landschaftsgartens von Arlesheim. 1809 starb der letzte vom Staal aus der Linie von Boncourt; bereits 1787 war der Solothurner Zweig erloschen. Das estländische Rittergeschlecht Staal ist anderer Herkunft.

Quellen und Literatur

  • AAEB
  • StASO
  • ZBSO
  • C.A. Müller, Remontstein, 1942
  • H. Sigrist, Solothurn. Biogr., 1951, 92-117
  • SolGesch. 2
  • E. Meyer, Hans Jakob Staal d.J. (1589-1657), 1981
Weblinks
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GND
VIAF

Zitiervorschlag

Erich Meyer: "Staal, vom", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.10.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022859/2011-10-03/, konsultiert am 12.10.2024.