Bedeutendes Solothurner Patriziergeschlecht, das ursprünglich in Lebern und im Bucheggberg ansässig war. 1430 ist ein Heini Suren erstmals als Stadtbürger bezeugt. Noch im 15. Jahrhundert teilte sich seine Familie in zwei Linien. Die Ulrich-Linie ging auf den Ratsherrn Ulrich Sury (->) zurück, dessen Sohn Urs, der Ältere (->), schon 1549 ins Schultheissenamt gelangte. Auch die vier nächsten Generationen stellten mit Peter dem Älteren (->), Hans Ulrich (->), Peter dem Jüngeren (->) und Hieronymus (->) je einen Schultheissen. Mit Stadtrat Franz starb diese Linie 1852 aus. Der noch heute blühenden Konrad-Linie, aus der im 17. Jahrhundert die Nebenlinien der Sury von Bussy und der 1759 erloschenen Sury von Steinbrugg hervorgingen, entstammten die Schultheissen Urs, der Jüngere (->), Franz (->), Urs (->) und Johann Josef Wilhelm (->). 1695 in den Reichsritterstand erhoben, nannte sich diese Linie fortan von Sury. Der Zweig der Sury d'Aspremont besteht, seitdem König Karl Emanuel I. von Sardinien-Piemont Amanz (->) 1742 diesen Ehrentitel verliehen hat. Eine noch heute bestehende Linie dieses Zweigs bürgerte sich um die Mitte des 19. Jahrhunderts in Frankreich ein.
Ihre Machtposition in Solothurn verdankten die Sury unter anderem ihrem numerischen Gewicht in den Räten; im 18. Jahrhundert standen sie mit insgesamt 27 Vertretern im Kleinen Rat mit Abstand an der Spitze aller patrizischen Familien. Dazu stellten sie 1735-1786 nacheinander drei Pröpste am St. Ursenstift, nämlich Franz Georg, Hieronymus Leonz Sury von Bussy und Peter Joseph Felix (->). Seit dem 16. Jahrhundert hatte mancher Sury der französischen Krone als Hauptmann oder Oberst gedient und war so zu Geld und Ansehen gekommen; Urs Franz Josef (->) brachte es bis zum Brigadier, Eugen Georg Alexander (->) in Sardinien gar zum Generalleutnant. Vier Hauptleute sowie die Obersten Heinrich (->) und Johann Josef Sury von Steinbrugg (1672) verloren ihr Leben für Frankreich; der Brigadier Johann Anton Josef (->) fiel im Dienste Spaniens. Die Sury verbanden sich mit der gesamten heimischen Aristokratie, dazu mit auswärtigen katholischen Familien der Pfyffer, von Diesbach, Tschudi und von Thurn. Sie besassen zu Stadt und Land zahlreiche Güter und erbauten die Herrensitze Königshof (Gemeinde Rüttenen) und Schloss Steinbrugg. Im 19. und 20. Jahrhundert stieg Karl (->) im neapolitanischen Solddienst zum Brigadegeneral auf, Georges (->) befehligte 1935-1942 die päpstliche Schweizergarde, sein Cousin Ulrich aus Luzern 1954-1962 eine Festungsbrigade. Der Grossteil der Sury in der Schweiz ergriff indes akademische Berufe. Sie wurden Ingenieure, Juristen, Priester und Ärzte: Ernst (1850-1895) wirkte in Basel als Professor für Gerichtsmedizin. Die Sury von Bussy, seit 1819 bzw. 1830 mit französischem Grafentitel, hatten starken Anteil an der solothurnischen Politik des 19. Jahrhunderts. Josef (->) war zur Zeit der Restauration Mitglied der Regierung, sein gleichnamiger Neffe (->) später Wortführer der katholisch-konservativen Opposition. Nachkommen des Letzteren sind bis heute in Solothurn ansässig. Peter (1950) wurde 2008 zum Abt von Mariastein gewählt.