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MüllerTG

Eine vor 1443 in mehreren Linien in Frauenfeld verbürgerte, ab der Reformation ref. Familie, die Maler sowie M. zum Hirschen, zum Adler und zum Bären genannt wurde. Die M. waren u.a. Gastwirte, Bäcker, Kupfer- und Degenschmiede, Gerber und Sattler. Ratsherren stellten sie erstmals im 16. Jh. Kurz vor der Erneuerung des Frauenfelder Einbürgerungsverbots von 1606 gewannen sie polit. Einfluss. Danach teilten sie sich mit den Fam. Fehr, Locher, Rogg und Sulzberger in die städt. Ämter und wirkten u.a. als Stadtfähnriche, Stadtrichter, Bussenmeister, Säckelmeister, Statthalter und Schultheissen. Letzteres Amt übte zum ersten Mal 1609-11 Hans Kaspar (1612) aus, der sich Maler nannte. Weitere Schultheissen folgten u.a. mit Hans Caspar (->), Hans Leonhard (1627-74), Johann Heinrich (1730) und Hans Melchior (->). Im 17. Jh. förderten die M. die Leonhardspfründe, mit der die ref. Schulmeister entlöhnt wurden. Die Helvet. Revolution schadete ihnen kaum. So nahm der ehem. Stadtrichter Hans Kaspar (1757-1808) 1798 als Deputierter Frauenfelds an der Weinfelder Versammlung teil und sass 1803 im Gr. Rat des Kt. Thurgau. Johann Ludwig (->) war 1822-28 Staatsschreiber und 1828-58 Thurgauer Regierungsrat. Im 19. Jh. ergriffen die M. neue Tätigkeiten und arbeiteten u.a. als Pfarrer und Journalisten. Walter (1918-2001) schuf sich einen Namen als See- und Schifffahrtsrechtler.

Quellen und Literatur

  • H. Hasenfratz, Bürgerbuch der Stadt Frauenfeld, Ms., 1913, (StATG)
  • E. Leisi, Gesch. der Stadt Frauenfeld, 1946
  • A. Hux, Von der Lateinschule zur Oberstufe, 2002

Zitiervorschlag

Erich Trösch: "Müller (TG)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.04.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022962/2008-04-17/, konsultiert am 17.05.2025.