Einflussreiches Bürgergeschlecht der Stadt Schaffhausen, das sich dort seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts nachweisen lässt. Ihren Namen führt die Familie vermutlich auf ihre Herkunft aus Bayern zurück. Zur Unterscheidung von den Peyer im Hof, wurde die Familie aufgrund ihres Wappens Peyer mit den Wecken benannt. Obwohl der Name bereits im 14. Jahrhundert auftaucht, gilt Hans (1478), Hufschmied, als Stammvater des Geschlechts. Er verzichtete auf das Amt des Zunftmeisters der Schmiede und des Rats. Sein Sohn Hans (->) wurde in der Reformationszeit Bürgermeister. Dessen ältester Sohn Alexander (->) amtierte ebenfalls als Bürgermeister. Dessen Brüder Heinrich (1510-1553), Hans (1513-1556) und Martinus (->) kauften sich in die Gesellschaft der Kaufleute ein, wo die Familie zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch vertreten war. Die vier Brüder begründeten je eine genealogische Linie. Diejenige von Hans erlosch bereits Mitte des 17. Jahrhunderts, jene von Heinrich und Martinus zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die Linie von Alexander, die Anfang des 21. Jahrhunderts noch existierte, führte etwa mit Hans Jacob (->) das Schmiedehandwerk weiter. Eine in England ansässige Abspaltung, der sogenannte Postmaster-Zweig, geht auf Johann Conrad (->) zurück. Als erster Peyer hatte Johann Conrad (->) das Amt des Reichspostmeisters zugesprochen erhalten.
Die Peyer errichteten stattliche Häuser, erwarben Adelsbrief, Landgüter und Gerichtsherrschaften in der nahen Umgebung und vermehrten ihr Vermögen durch geschickte Heiratspolitik. Manche unter ihnen gehörten zu den reichsten Bürgern der Stadt, so etwa Heinrich (->), Hans Conrad (->) oder David (->), während Jeremias (->) wegen Konkurs die Stadt verlassen musste. Stets bekleideten die Peyer hohe Ämter in Schaffhausen, so Johann Conrad (->), Johann Ludwig (->), Johann Jacob (->) oder Ferdinand Ludwig (->). Vom 16. bis ins 18. Jahrhundert standen einige Männer der Familie Peyer in militärischen Diensten, unter anderem in Frankreich, den Niederlanden und Grossbritannien. Besonders um die Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert brachte die Familie neben erfolgreichen Kaufleuten auch einige wissenschaftlich und kulturell hervorragende Persönlichkeiten hervor, darunter den Mediziner Johann Conrad (->), den Kartografen Heinrich (->) oder den Dichter Johann Conrad (->). Die Position als führendes Geschlecht vermochte die Familie bis Ende des Ancien Régime zu halten. Im 20. Jahrhundert taten sich die Peyer in der Wissenschaft hervor, so Bernhard (->) und Hans Conrad (->). Els (->) setzte sich während beider Weltkriege für Flüchtlinge ein. Mit der 1643 errichteten Peyer'schen Familienlegate oder der Peyer'schen Tobias-Stimmer-Stiftung von 1946 engagierten sich die Peyer kulturell und gemeinnützig.