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Spleiss

Familie der Stadt Schaffhausen, die sich auch Splyser, Splyss und Splyssen nannte und Gelehrte, Pfarrer und Lehrer hervorbrachte. 1510 liess sich Caspar Spliss in Schaffhausen einbürgern. Als Stammvater gilt indes der 1520 mit Ursula von Grütt aus Jestetten verheiratete Laurenz, österreichischer Salzfaktor. Hans (1523-1580), auch Salzfaktor und möglicherweise sein Sohn, erhielt 1577 von Erzherzog Ferdinand von Österreich einen Adels- und Wappenbrief. Kaspar, ein Enkel von Laurenz, begründete die Linie zum Königsstuhl und der 1554 mit Margaretha Oechslin verheiratete Martin diejenige der Gelehrten. Zu Letzterer gehörten zahlreiche Pfarrer und Hochschullehrer, unter anderem der Pfarrer Johann Jakob (1586-1657), der nach dem Verlust des Bürgerrechts nach Diessenhofen zog und je eine Chronik über Schaffhausen und Diessenhofen verfasste, sowie die Mathematiker und Astronomen Stephan (->), Thomas (->) und David (->). Zunftmeister in der Zunft der Fischer waren Stephan (1590-1647), Georg Michael (1670-1750), Stephan (1700-1782) zum Königsstuhl und sein Sohn Johannes (1738-1802) sowie bei den Rebleuten Hans Jakob (1681-1736), der 1730 als Seckelmeister amtierte, und sein Enkel Johann Jakob (->). Um 1800 endete der politische Einfluss der Familie. Seit 1810 besitzt sie das Zunftrecht zur Metzgerstube.

Quellen und Literatur

  • StadtA Schaffhausen, Genealog. Reg. der Stadt Schaffhausen 9 (J.L. Bartenschlager); 10 (H.W. Harder)
  • G. Bendel-Habicht, Zunft- und Wahlrodel einer Ehr-Löbl. Zunft zun Metzgern in Schaffhausen 1818, 1945, 104-114

Zitiervorschlag

Christian Baertschi: "Spleiss", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.02.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023359/2012-02-15/, konsultiert am 19.03.2024.