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Castoreo

Alteingesessene ghibellin. Familie aus Lugano, heute ausgestorben. Sie wird zum ersten Mal 1197 erwähnt, als in Conago ein Iohannes Castoira als Zeuge auftauchte. Im 14. Jh. wurde sie mit kirchl. Gütern betraut, darunter 1311 mit einigen Lehen in Valsolda (Lombardei). Zu unbekannter Zeit gelangte sie in den Besitz des Lehens Magliaso, das sie bis 1667 innehatte. Die C. gehörten zu den Dorfgenossenschaften (vicinie) von Cadro, Magliaso, Castagnola und Bellinzona; ihre Ländereien befanden sich um den Monte Brè herum, in Drano (Valsolda), Gandria, Castagnola, Cassarate und insbesondere in Cadro. Im 15. Jh. hatten Vertreter der Fam. häufig politische, administrative und geistl. Ämter in Gemeinden oder Landvogtei inne. 1723 erhielt der Fiskal Giacomo Francesco das Bürgerrecht der Stadt Luzern, gemeinsam mit seinem Sohn Giovan Battista (1740), der Domherr zu Chur, ab 1716 Kanzler der Nuntiatur in Luzern und 1737-39 deren Geschäftsträger war. Ebenfalls im Dienste des Nuntius stand Franz Josef Leodegar (1728-87), ab 1752 als Kanzler und 1754 sowie 1780 als Geschäftsträger.

Quellen und Literatur

  • Schaefer, Sottocenere
  • A. Lienhard-Riva, Armoriale Ticinese, 1945
  • HS I/1, 52; II/1, 148
  • U. Fink, Die Luzerner Nuntiatur 1586-1873, 1997, 132-135
  • W. Hörsch, J. Bannwart, Luzerner Pfarr- und Weltklerus 1700-1800, 1998, 86 f.

Zitiervorschlag

Alessandra Maffioli: "Castoreo", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.09.2003, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023508/2003-09-09/, konsultiert am 06.10.2024.