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Gaggini

Fam. von Bildhauern, Architekten und Marmorbildnern aus Bissone und Campione d'Italia, auch als Gagini bekannt, die vom 15. bis ins 19. Jh. v.a. in Italien tätig waren. Die Fam. - eines der wichtigsten Beispiele für die Tessiner Künstleremigration - spielte eine wichtige Rolle bei der Verbreitung der Renaissanceformen in verschiedenen ital. (Genua, Sizilien und Kalabrien) und europ. Regionen (Spanien und Nordfrankreich). Stammvater des Zweiges von Bissone war Beltrame (vor 1476); von ihm stammen Giovanni (ab 1448 erw., 1517), Schöpfer versch. Portale von Genueser Palästen und der Kapelle Fieschi in S. Lorenzo in Genua, Antonio (1536) und Pace (erw. 1493-1521) ab. Letzterer war in der Kartause von Pavia und in Genua tätig, wo er auch später nach Frankreich und Spanien exportierte Werke realisierte. Herausragender Exponent des Bissoner Zweiges war Domenico (->); er baute in Sizilien eine wichtige Werkstatt auf, die später an seinen Sohn Antonello (1478-1536) überging, einen bedeutenden Bildhauer, u.a. Schöpfer der marmornen Tribuna in der Apsis der Kathedrale Palermo. Der Bildhauer Giacomo (1672-1736) war in Genua und an der Riviera tätig. Giacomo Maria (1749-1812), Architekt, war 1779-97 Leiter der Architekturschule der Accademia ligustica in Genua. Giovanni, Sohn des Andrea, Bildhauer und Marmorkünstler, der in Genua zwischen 1460 und 1491 bezeugt ist, gehört hingegen dem Zweig aus Campione an.

Quellen und Literatur

  • L. Cervetto, I G. da Bissone, 1903
  • H.-W. Kruft, Domenico Gagini und seine Werkstatt, 1972
  • BLSK, 374 f.
  • DBI 51, 226-247
Weblinks
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GND
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Kurzinformationen
Variante(n)
Gagini

Zitiervorschlag

HLS DHS DSS: "Gaggini", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.04.2009, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023519/2009-04-22/, konsultiert am 19.03.2024.