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Marcacci

Seit 1349 bezeugte Fam. aus Locarno, die der Bürgerschaft angehörte. Die M., ursprünglich wahrscheinlich Händler, hatten, beginnend mit Carlo (->), 1584-1798 sozusagen ein Erbrecht auf das Amt des Fiskals in der Landvogtei Locarno. Ferner vererbten sie bis 1686 das Amt des Podestà im Verzascatal, wo sie in Brione das wehrbauartige Castello M. errichteten, sowie dasselbe Amt auf Lebenszeit im Gambarogno. Filippo, der im Ortsteil Fraccia den sog. M.-Turm erbaute, wurde 1610 von Paul V. zum Ritter geschlagen. Carlo Francesco erhielt 1641 das Bürgerrecht von Solothurn. 1677 verlieh der poln. König, Jan III. Sobieski, Giovanni Antonio (->) und seinen männl. Nachkommen den Barontitel. 1774 wurden die M. ins Mailänder Adelsverzeichnis aufgenommen. Die Fam. besass zahlreiche Güter und Gebäude, darunter das heutige Rathaus von Locarno, ein Gebäude aus dem 18. Jh., das Giovanni Antonio (->), dem letzten männl. Nachkommen der Fam., gehörte, sowie Patronatsrechte in den Locarneser Kirchen S. Vittore und S. Antonio und in der Kirche Madonna del Sasso (Gem. Orselina).

Quellen und Literatur

  • E. Motta, «La famiglia M.», in BSSI, 1881, 183-187, (mit Stammbaum)
  • F. Bertoliatti, «Genealogia e diritti di nobiltà della famiglia M.», in BSSI, 1942, 168-173

Zitiervorschlag

Marina Bernasconi Reusser: "Marcacci", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.09.2008, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023530/2008-09-10/, konsultiert am 20.03.2025.