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Guntern

Walliser Fam., ursprünglich aus Fiesch, im Zenden Goms verbreitet. Der Notar und Bürger von Sitten Anton Gontery wird 1370-89 häufig erwähnt. Im 16. Jh. steigt ein für die Reformation gewonnener Zweig der G. in die herrschende Klasse der sog. Patrioten auf. Martin (1556), 1528 Kastlan von Niedergesteln und 1543-44 Meier von Goms, vertrat bis 1553 mehrmals seinen Zenden im Landrat. Sein Sohn Martin (->), der sich in Sitten niederliess, und sein Enkel Jakob (->) gehören zu den prominenten Vertretern des ref. Lagers. Sie brachten es bis zum Landschreiber, dem dritt- oder vierthöchsten weltl. Amt im Wallis. Für das 17. Jh. ist die Anwesenheit von Mitgliedern der Fam. G. in Brig und Sitten belegt. Im 20. Jh. machten sich Leo (->), der zu einem Familienzweig aus Binn gehörte, und sein Sohn Odilo (1937) einen Namen in der Walliser Kantons- und in der Bundespolitik, letzterer als CVP-Ständerat (1975-83), Eidg. Preisüberwacher (1986-92) und Eidg. Datenschutzbeauftragter (1993-2001).

Quellen und Literatur

  • WLA 4-9
  • Walliser Wappenbuch, 1946

Zitiervorschlag

Rachel Siggen-Bruttin; Alain Dubois: "Guntern", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 25.07.2006, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023573/2006-07-25/, konsultiert am 19.09.2024.