Walliser Patriziergeschlecht, das vom Ritter- und Junkergeschlecht de Castillione von Niedergesteln abstammen soll und im 13. Jahrhundert den Beinamen Wolf (Lupus) trug. 1489 wurde Bartholomäus, der Begründer der Sittener Linie, in die Burgerschaft von Sitten aufgenommen. Er war Bankier, Handelsmann und Vertrauter des Kardinals Matthäus Schiner. 1511 erwarb er das Herrenhaus Malacors in der Saviesergasse, das noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts Familiensitz der Wolff war. Von Kaiser Maximilian I. erhielt Bartholomäus 1513 einen Adelsbrief, den Maximilian II. 1572 bestätigte. Einzelne Familienglieder taten sich in fremden Diensten als Offiziere hervor, zum Beispiel der Brigadegeneral Edouard (->). In der frühen Neuzeit stellte die Familie in der Stadt Sitten fünf Burgermeister und mehrere Zendenmagistraten sowie auf der Landschaft zwei Vizelandeshauptmänner, einer davon war Nicolas (->). Einige Wolff wirkten als Priester und Würdenträger des Domkapitels. Die Bedeutung der Familie liegt weniger in den weltlichen und geistlichen Ämtern, die sie innehatte, als in ihrer Kontinuität und Verwurzelung in Sitten.
Quellen und Literatur
- Schweiz. Geschlechterbuch 6, 784-90
- A. de Wolff et al., Chronique de Malacors, 1989
Systematik
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