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HansHausamann

6.3.1897 Appenzell, 17.12.1974 Orselina, reformiert, von Basel und Unterstammheim. Sohn des Ernst Gottfried, Fotografen. 1923 Erika Neuhauser, Tochter des Emil, Textilfabrikanten. Schulen in Heiden und Lausanne. Als Fotograf begründete Hans Hausamann 1925 das Fotohandelsunternehmen Hausamann & Co. AG mit Fachgeschäften und Laboren in St. Gallen und Zürich und dem ersten Versandhandel in der Schweiz. In den 1930er Jahren baute er einen Pressedienst auf, um dem verbreiteten Antimilitarismus und Defätismus entgegenzuwirken und eine erneuerte, einige und widerstandsfähige Schweiz zu schaffen. Er war Leiter des Armee-Lehrfilmdiensts, bis 1936 Pressechef der Schweizerischen Offiziersgesellschaft (SOG) und in deren Auftrag Leiter der Abstimmungskampagne zugunsten der sogenannten Wehrvorlage (Dienstverlängerung), die 1935 angenommen wurde. 1938 wurde Hausamann auf Vorschlag Hans Oprechts wehrpolitischer Berater der SP. Seinen Pressedienst machte Hausamann ab 1935 der militärischen Nachrichtenbeschaffung dienstbar, ohne jedoch die beiden Bereiche zu trennen. Er baute das sogenannte Büro Ha in Teufen (AR) auf, das 1940 in die Nähe von Luzern verlegt wurde und im Krieg als eigenständige Organisation dem militärischen Nachrichtendienst angegliedert war. Hausamann war die treibende Kraft der 1940-1943 gegen Bundesrat Marcel Pilet-Golaz gerichteten Propaganda. Im Juli 1940 gehörte er der Kerngruppe des Offiziersbundes an und war Mitgründer dessen ziviler Nachfolgeorganisation, der Aktion nationaler Widerstand (September 1940), sowie der Eidgenössischen Gemeinschaft (Januar 1941). Für die Sektion Heer und Haus war Hausamann als Referent tätig. Im Herbst 1945 übernahm er weitgehend die Aufgaben eines fehlenden eidgenössischen Verbindungsoffiziers zu den französischen Truppen in Vorarlberg. Nach der Liquidation des Büros Ha 1946 engagierte er sich erneut in der Direktion seines Unternehmens. An der Hochschule St. Gallen hielt er militärgeschichtliche Vorlesungen zum Zweiten Weltkrieg. 1954 initiierte Hans Hausamann die Internationalen Pferdesporttage in St. Gallen, die er bis 1965 leitete. Mitglied der Freimaurerloge Alpina, 1973 Dr. h.c. der Hochschule St. Gallen.

Quellen und Literatur

  • BAR, Teilnachlass
  • AfZ, Teilnachlass
  • G. Schürch et al., Hans Hausamann, 1897-1974, 1984
  • E. Bucher, Zwischen Bundesrat und General, 21993
  • C. Hauser, «Aux origines du "Büro Ha"», in SZG 44, 1994, 144-165
Weblinks
Weitere Links
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 6.3.1897 ✝︎ 17.12.1974

Zitiervorschlag

Thomas Fuchs: "Hausamann, Hans", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 29.11.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023767/2007-11-29/, konsultiert am 28.03.2024.