Ratsfam. der Stadt Zürich. Der aus Reutlingen (Württemberg) eingewanderte Metzger Hans Schmid gen. H. (1565) wurde 1517 eingebürgert. Sein Sohn Kaspar H. (1529-93) kam 1567 in den Gr. Rat, in dem die Fam. mit zwei kurzen Unterbrüchen bis 1798 vertreten war. 1652 gelangte mit Tuchscherer Hans Jakob (1584-1656) erstmals ein Familienmitglied in den Kl. Rat, dem die Fam. nach 1685 nur noch sporadisch angehörte. Die Söhne Kaspars begründeten fünf Zweige, von denen um 1700 drei ausstarben. Von den beiden anderen brachte die Johannes-Linie viele Pfarrer und Gelehrte hervor, während die sich stark verzweigende Kaspar-Linie v.a. im kaufmänn. Bereich aktiv war. Kaspar (1578-1631) war Tuchexporteur und legte 1610 mit der Einrichtung der Briefpost Zürich-Lyon den Grundstein des Zürcher Postwesens, das seine Söhne weiter ausbauten. 1677 wurde die Hessische Post dem Kaufmänn. Direktorium übertragen, doch stellte die Fam. (ausser 1687-1714) bis 1790 den Postdirektor. Der im Seidenhandel reich gewordene Salomon (1696-1768) übernahm 1735 von seinem Schwiegervater Hans Balthasar Reinhard die Gerichtsherrschaft Nürensdorf, die während drei Generationen bis 1798 in Familienhänden blieb. Im 1760 von Salomon erbauten Schloss Nürensdorf befindet sich seit 1975 das Familienarchiv. Die im frühen 17. Jh. beginnende Hinwendung der ursprüngl. Handwerkerfamilie zum Textilhandel bewirkte, verbunden mit der Verschwägerung mit den meisten führenden Zürcher Geschlechtern, den sozialen Aufstieg. Seit Mitte des 17. Jh. stellte die Fam. regelmässig Amtsinhaber, Offiziere, Pfarrer (z.B. Antistes Johann Jakob ->), Gelehrte, Künstler (David ->, Ludwig ->) und im 19. Jh. mit Bürgermeister Johann Jakob (->) und Stadtpräs. Hans Ludwig (->) bedeutende Politiker. Die Fam. bildet einen organisierten Verband, der den 1650 von Barbara Escher-H. gestifteten Familienfonds verwaltet.