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SteinerZH, Zürich

Kaufmanns- und Junkerfamilie. Stammvater ist der 1415-1425 belegte Werner von Zug. Seine Söhne starben kinderlos und das Geschlecht setzte sich matrilinear fort, indem die drei Söhne seiner Tochter Anna aus der Ehe mit Heinrich Morgent den Namen ihrer Mutter annahmen. Priester Werner (->), Urenkel von Anna, schloss sich der Reformation an und zog von Zug nach Zürich, wo er 1529 Bürger wurde. Von seinen fünf Söhnen kehrten drei nach Zug zurück. Auf die beiden anderen gehen die zwei Hauptlinien der Steiner zurück. Tuchherr Peter (1525-1592) begründete die Zürcher Linie, Jakob (1531) die Mülhauser Linie, die noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts blühte. Peters Sohn und sein Enkel waren ebenfalls Tuchherren und gelangten zu grossem Reichtum. Anfang des 17. Jahrhunderts spaltete sich von der Tuchherrenlinie eine junkerliche Linie ab. Hans Peter (1571-1623) erwarb 1614 aus dem väterlichen Erbe die Gerichtsherrschaft Uitikon und Ringlikon und 1620 jene von Niederurdorf. Nach seinem Tod ging die Herrschaft an seinen Bruder Hans Jakob (->). Dessen Nachkommen führten den Junkertitel. Hans Jakob bestimmte in seinem Testament, dass die Gerichtsherrschaft nicht geteilt werden und gemeinsamer Besitz der männlichen Nachkommen bleiben solle. Die adligen Steiner traten entweder in den Militärdienst, so Hans Jakob (->), oder verwalteten die Gerichtsherrschaft. 1798 verloren sie die Gerichtsherrschaft, nicht aber den Grundbesitz und das Schloss, das bis 1870 in Familienbesitz blieb. Der Kaufmannszweig erlosch 1755 in der männlichen Linie, der adlige Zweig 1937. Die bürgerliche Linie besass 1615-1747 einen Schild bei den Schildnern zum Schneggen, die adlige Linie besass einmal im 17. Jahrhundert und einmal im 18. Jahrhundert für kurze Zeit je einen Schild, konnte die Schilde aber nicht weitervererben. Die Steiner sassen ab 1585 im Grossen Rat, ca. sechsmal als Zwölfer und viermal als Achtzehner. Die bürgerliche Linie stellte ab 1619 drei Vertreter im Kleinen Rat, die adelige ab 1620 zwei Vertreter.

Quellen und Literatur

  • StAZH, FamA
  • Schweiz. Geschlechterbuch 1, 577 f.; 6, 676-679
  • H. Erb, Die Steiner von Zug und Zürich, Gerichtsherren von Uitikon, 1954

Zitiervorschlag

Katja Hürlimann: "Steiner (ZH, Zürich)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.01.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023842/2013-01-10/, konsultiert am 05.11.2024.