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UlrichZH

Rats-, Pfarrer- und Gelehrtengeschlecht in Zürich, erstmals urkundlich erwähnt 1458 in Unterstammheim und 1487 in Waltalingen, wo die Ulrich noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts das Bürgerrecht besitzen. 1528, 1535 und 1544 erwarben Ulrich, Heinrich und Niklaus, drei Söhne des Untervogts Nicolaus von Waltalingen, das Stadtzürcher Bürgerrecht, 1568 und 1569 Gallus und Jakob, zwei Enkel desselben Nicolaus. Sie begründeten die fünf Linien der Zürcher Ulrich, von denen nur mehr eine, nämlich diejenige des Rotgerbers Ulrich (1552), noch existiert. Ulrich wurde 1548 Zwölfer zur Gerwe und gelangte damit als Erster seines Geschlechts in den Grossen Rat. Sein Sohn, der Rotgerber Peter (1544-1611), nahm als Zunftmeister zur Gerwe 1589 als erstes Familienmitglied Einsitz im Kleinen Rat. In der Familie waren Gerber- und Goldschmiedhandwerk stark vertreten. Mit Peters Bruder Jakob (1538-1605), Professor für Philosophie am Collegium publicum und Chorherr am Grossmünster, begann eine lange Reihe von Gelehrten, von denen einige in der Zürcher Kirche in hohe Stellungen aufstiegen, so die beiden Antistites Johann Jakob (->) und Johann Rudolf (->), der Theologieprofessor Johann Jakob (->) oder der Fraumünsterpfarrer Johann Caspar (->). Viele Mitglieder der Familie bekleideten politische und militärische Ämter, wie zum Beispiel der Bürgermeister Hans Jakob (->) oder Hans Caspar (1741-1817), der nach einer langen militärischen und politischen Karriere 1795-1798 als letzter Landvogt von Kyburg amtierte. 1794-1978 befand sich die Buchdruckerei Berichthaus, die unter anderem das "Tagblatt der Stadt Zürich" herausgab, in Familienbesitz.

Quellen und Literatur

  • StAZH
  • ADB 39, 248-252
  • Schweiz. Geschlechterbuch 1, 628-632; 4, 641-652; 12, 250-409

Zitiervorschlag

Christian Baertschi: "Ulrich (ZH)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 25.01.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023846/2013-01-25/, konsultiert am 14.12.2024.