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ZieglerZH, Winterthur

Winterthurer Bürgerfamilie, deren Mitglieder vor allem als Handwerker, insbesondere Metzger oder Gerber, tätig waren. Ueli, Mitglied des Grossen Rats, wird als erster Vertreter der Familie in der sogenannten "Harnischanleite" (Liste über die militärische Ausstattung der Steuerpflichtigen) von 1405 aufgeführt. Diverse Mitglieder der Familie sassen über Jahrhunderte im Grossen und Kleinen Rat der Stadt. Christoph (->) war der einzige Schultheiss, den die Familie stellte. Im ausgehenden 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts brachte der Familienzweig zum Steinberg mit Johann Heinrich (->) und seinem Sohn Jakob (->) zwei bedeutende Industriepioniere hervor. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verfügten die Ziegler im Musikkollegium Winterthur, wo sie ab 1720 Mitglied waren, durch ihre grosse Zahl sowie die Präsidentschaft des obgenannten Jakob und dessen Sohn Jakob (1798-1882), über erheblichen Einfluss. Dieser Zweig war allgemein in den führenden Kreisen Winterthurs tonangebend, etwa mit Theodor (->), der sich für die Winterthurer Eisenbahnpolitik einsetzte. Ein weiterer Familienzweig nennt sich seit dem 18. Jahrhundert zum Sonnenberg. Das politische Schwergewicht der Familie war im 19. Jahrhundert Regierungs- und Nationalrat Gottlieb (->). Anfang des 21. Jahrhunderts war der Name vor allem durch die Ziegler Druck- und Verlags-AG bekannt, die seit 1877 im Besitz der Nachfahren Gottliebs ist (jene heissen allerdings nicht mehr Ziegler) und 1877-2005 den "Landboten" druckte.

Quellen und Literatur

  • L. Kempter, Das Musikkollegium Winterthur, 1837-1959, 1959, 16-20
  • K. Ziegler, «Erinnerungen an den "Sonnenberg"», in Winterthurer Jb., 1971, 165-176

Zitiervorschlag

Christian Baertschi: "Ziegler (ZH, Winterthur)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.02.2014. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023872/2014-02-26/, konsultiert am 29.03.2024.