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deMestralVD, Mont

Waadtländer Adelsgeschlecht, dessen Name sich von der Mistralie Mont-le-Vieux herleitet, die Ludwig II. von Savoyen-Waadt 1306 Pierre, dem Sohn von Etienne de Mont, verlieh. Claude, Jean und Arthaud, Kinder seines 1403 als Kastellan von Yverdon bezeugten Urenkels Guillaume, sind die Stammväter der drei wichtigsten Familienzweige, nämlich desjenigen von Cottens, Cuarnens, Mézery und Grancy und desjenigen von Aubonne, Bière und Les Vaux, die heute erloschen sind. Der dritte, heute noch gut vertretene Zweig ist der von Vincy, Arruffens und Saint-Saphorin. Das 1306 erhaltene Lehen Vincy wurde 1718 verkauft. Die vom ausgehenden 17. Jh. an bezeugten Zweige von Arruffens und Outard (Gem. Longirod)-Belles-Truches erloschen Anfang des 19. Jh. Gabriel-Henri (1698-1772) erhielt die Herrschaft Saint-Saphorin-sur-Morges durch seine Heirat mit Judith-Louise, Tochter des Generals François-Louis de Pesmes. Unter deren Kindern befanden sich Armand François Louis (->) und Charles-Albert (1740-1809), der 1804 wegen seiner Schrift „Mémoire contre la suppression des lods“ zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Er war der Vater von Armand-Louis (1772-1854), Schriftsteller und Begründer des heute in Kanada und Paraguay vertretenen Zweigs von Etoy, und Henri Georges (->), dessen zwei Söhne Charles (1795-1855) und Albert (1807-77) wie viele Mitglieder der Fam. in fremde Dienste zogen. Obwohl die M. ihre zahlreichen Herrschaften in der Helvet. Revolution verloren, blieben sie Grossgrundbesitzer und verwalteten ihre Ländereien, wie der liberale Grossrat Henri (1847-1933), oder wandten sich freien Berufen zu. Die M. besassen insbesondere die Schlösser von Coinsins, Vuillerens, Etoy und Saint-Saphorin-sur-Morges. Die beiden Letzteren befinden sich bis heute in Familienbesitz.

Quellen und Literatur

  • ACV, Nachlass
  • V. de Mestral, «Généalogie de la famille de M.», in Recueil de généalogies vaudoises 2/1, 1926, (aktualisiert und berichtigt 1975)

Zitiervorschlag

Fabienne Abetel-Béguelin: "Mestral, de (VD, Mont)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.11.2008, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023895/2008-11-05/, konsultiert am 12.10.2024.