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d'Ornavasso

Aus der Region Novara stammende Feudalherrenfam., Zweig der Fam. de Castello, die die Burg von Mattarella bei Domodossola und Lehensgüter im Anzascatal besass. Die O. waren im 13. Jh. im unteren Tal der Ossola begütert. Durch die Heirat mit Mathilde von Aosta, deren Fam. seit 1249 das Vizedominat von Naters innehatte, wurde Jocelin von O. 1275 Viztum von Naters und als solcher Vasall des Bf. von Sitten. Von den Aosta erbte er den wuchtigen Wohnturm in Naters (1899 in ein Schulhaus umgebaut) sowie Grund- und Herrschaftsrechte im Simplongebiet und im Goms. 1285 gingen Amt und Besitz an seinen Bruder Guido über und um 1300 an dessen Sohn Jocelin. Nach dessen Tod um 1345 erbte Frh. Rudolf von Raron, Sohn von Jocelins einziger Tochter Agnes von O., Amt, Besitz und Rechte. Als die O. das Vizedominat von Naters innehatten, besiedelten Bauerngruppen aus dem Zenden Brig die Höhen über O. und Migiandone. So entstand eine der südlichsten Walsersiedlungen Oberitaliens.

Quellen und Literatur

  • E. Jossen, Naters, 2000, 264-269
Kurzinformationen
Variante(n)
d'Urnavas
von Urnavas

Zitiervorschlag

Bernard Truffer: "Ornavasso, d'", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.10.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023915/2009-10-27/, konsultiert am 08.10.2024.