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vonMatt

Altes Landleutegeschlecht aus Nidwalden, ursprünglich aus Dallenwil, erste Nennung 1322 Welti Chunli von Matte, ab 1512 von Stans, wo der (Jung) Hensli aus Dallenwil Genossenbürger wurde. Der nachweisbare Stammvater ist Hartmann. Nachdem einige Mitglieder der Familie eine militärische Karriere verfolgt und sich die Matt durch Heirat mit der Familie Zelger verbunden hatten, stellte das Geschlecht im frühen 16. Jahrhundert erste Landammänner (Heinrich ->). Ausdruck dieses gesellschaftlichen Aufstiegs war unter anderem der Besitz des Winkelriedhauses in Stans-Oberdorf. Um 1700 entwickelte sich die Linie der Goldschmiede, ausgehend von Zunftmeister Heinrich Anton. Berühmtester Vertreter des Geschlechts wurde Goldschmied Anton Maria, der 1770 nach Sachseln übersiedelte. Weitere Nachkommen wirkten in Luzern als Goldschmiede und Uhrmacher. Im 19. Jahrhundert begründeten Kaspar und sein Sohn Hans (->) eine Linie, deren Vertreter sich einerseits verlegerisch-politisch, andererseits vielfältig künstlerisch betätigten. Aus dem Buchdruckerei- und Verlagsgeschäft ging unter anderem das katholisch-konservative "Nidwaldner Volksblatt" hervor, dessen redaktionelle Betreuung bis Mitte des 20. Jahrhunderts in Händen der von Matt lag. Diese publizistische Plattform und ihr grosses politisches, soziales und kulturelles Engagement öffnete einigen Familienmitgliedern den Weg in die kantonale Regierung (Adolf ->) und die eidgenössischen Räte (Hans ->, Hans ->). Die Auseinandersetzung mit dem geschriebenen Wort regte mehrere von Matt zu literarischer Tätigkeit an: Josef (->), den oben genannten Hans, dessen Enkel Hans (->), der auch Maler und Bildhauer war, sowie des Letzteren Ehefrau, die Malerin, Zeichnerin und Objektkünstlerin Annemarie (->). Wie die beiden letztgenannten Kunstschaffenden wurde auch der Fotograf Leonard (->) über Nidwalden hinaus bekannt.

Quellen und Literatur

  • StANW
  • K. von Deschwanden, «Urkundl. Verz. der Landammänner, Vorgesetzten und Amtsleute des Landes Unterwalden nid dem Wald», in Gfr. 26, 1871, 64-66
  • Schweiz. Geschlechterbuch 7, 841-850
  • F. von Matt, Stammbaum Hartmann von Matt, Ms., 1981, (KBNW)
  • H. von Matt, Kunst in Stans -1900, 1982

Zitiervorschlag

Fabian Hodel: "Matt, von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.11.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/024119/2009-11-24/, konsultiert am 01.06.2023.