14.2.1819 Zofingen, 5.12.1879 Bern, reformiert, von Zofingen. Sohn des Carl Friedrich, Gerbers, und der Anna Dorothea geborene Allgäuer. Susanne Dorothea Senn, Tochter des Karl Ludwig, Seidenfabrikanten in Zofingen. Lehrerausbildung in Karlsruhe, Studium der Naturwissenschaften und Mathematik in Genf. Ab 1844 arbeitete Hermann Siegfried in Guillaume-Henri Dufours topografischem Büro, nach dem Sonderbundskrieg leitete er die Befestigungsarbeiten in Saint-Maurice. Ab 1851 führte er für Dufour topografische Aufnahmen im Tessin, im Bündnerland und im Wallis durch. Als Instruktionsoffizier und Generalstabsoberst wurde Siegfried 1866 nach Dufours Rücktritt Chef des Eidgenössischen Stabsbüros. In dieser Funktion war er verantwortlich für die Aufnahme und ab 1868 für die Herausgabe des Kartenwerks "Topographischer Atlas der Schweiz" (1870-1926, 604 Blätter); die sogenannte Siegfriedkarte setzte in der Kartografie neue Massstäbe. In seine Amtszeit fielen eine neue Basismessung, die Neutriangulation des ganzen Landes, die Beteiligung am Internationalen Präzisionsnivellement und die Festlegung des Repère Pierre du Niton in Genf als Höhenbezugspunkt. Ab 1875 Chef des neu geschaffenen Generalstabskorps und Kommandant der Generalstabsschule, beschäftigte er sich mit der Neuausrichtung der Armee aufgrund der Lehren aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1870-1871 sowie mit dem Festungswesen. In Fachkreisen war er für seine wissenschaftlichen Beiträge in der Ballistik bekannt, ab 1855 dozierte er dieses Fach am Eidgenössischen Polytechnikum. Er gehörte ab 1873 der Eidgenössischen Geodätischen Kommission an. Bei der Weltausstellung 1878 in Paris wirkte Siegfried als Jurymitglied.
Hermann Siegfried fotografiert von Icilio Calzolari in Mailand, um 1875 (ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv).
Quellen und Literatur
- BLAG, 715
- Livre du Recteur 5, 569
- Generalstab 8, 335
Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit | |
Lebensdaten | ∗︎ 14.2.1819 ✝︎ 5.12.1879 1819-02-141879-12-05 |
Systematik