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Soldini

Familie von Chiasso, die ursprünglich aus Pedrinate (heute Gemeinde Chiasso) stammte. Der Stammvater Pietro (1762-1831) gründete in Chiasso ein später von den Nachkommen weitergeführtes Speditionsunternehmen; als Abgesandter forderte er 1798 beim helvetischen Direktorium den Anschluss des Mendrisiotto an die Helvetische Republik. Sein Sohn Bernardo (1783-1859) war 1827-1840 Gemeindepräsident von Chiasso und 1827-1859 Tessiner Grossrat. Bernardos Söhne Benigno (->), Carlo (->) und Giuseppe (->) sowie sein Enkel Adolfo (->) festigten den politischen Einfluss der Familie, die während mindestens drei Generationen das Amt des Gemeindepräsidenten von Chiasso innehatte. 1827-1921 war die Familie Soldini ununterbrochen im Tessiner Grossen Rat vertreten und zwischen 1848 und 1920 stellte sie fünf Abgeordnete in der Bundesversammlung. Giuseppes Sohn Pietro (1853-1935) war in Castellanza (Lombardei) in der Textilindustrie tätig und als Wohltäter bekannt. Weitere Familien mit dem Namen Soldini sind in Locarno sowie in verschiedenen Ortschaften des Sottoceneri bezeugt.

Quellen und Literatur

  • M. Bernasconi, Le associazioni librarie in Ticino nel XVIII e XIX secolo, 1992, 285 f.

Zitiervorschlag

Christian Luchessa: "Soldini", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.10.2010, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/024726/2010-10-14/, konsultiert am 28.03.2024.