
1938 wurde die A. als erste "klass." Frauenzeitschrift im deutschspr. Raum von den Herausgebern der Weltwoche ― Karl von Schumacher und Manuel Gasser ― in Zürich gegründet. V.a. im Aufstiegs- und Konsumtaumel der 1950er Jahre verzeichnete sie ― nahezu konkurrenzlos ― imposante Zuwachsraten. Das nach 1956 stark wachsende Werbevolumen machte 1962 die Umstellung vom monatl. auf einen zweiwöchigen Erscheinungsrhythmus möglich. Die Leserinnen waren zur Hauptsache in bürgerl.-städt. Milieus verankert, zählten aber auch zur wachsenden Schicht der Angestellten. Als Zeitschrift stellte die A. in der Nachkriegszeit öffentl. Meinung darüber her, wie eine "moderne" Frau zu sein habe. "Von Frau zu Frau" legte sie als "liebste Freundin" ihren Leserinnen ― in einer dezidiert pädagog. Grundhaltung ― die richtigen Verhaltensweisen ans Herz. Ins Haus verbannt, sollten sie im raschen Wandel der Arbeits- und Lebenswelt die familiäre Rückszugsbastion ästhet. formschön sichern und sich dabei immer nett, gepflegt und modisch präsentieren. Die A. stützte in ihrer ganzen Konzeption jenen kulturellen Konservatismus, der Voraussetzung für das Wirtschaftswachstum der damaligen Zeit war. Ende der 1960er Jahre erlitt die A. im stark gewachsenen Markt für klass. Frauenzeitschriften und auf dem Hintergrund der neuen Frauenbewegung einen empfindl. Wachstumseinbruch. Zwar konnte sie sich dank Anpassungsstrategien anfangs der 1980er Jahre einigermassen erholen. Dennoch und trotz der Tatsache, dass die A. zwischen 1978 und 1982 mit ihren wichtigsten schweiz. Konkurrentinnen ("Elle", "Femina") fusionierte, ist ihre Auflage heute nicht entscheidend höher als in den 1960er Jahren (2000: 100'007). Darüber hinaus ist die schweiz. Leitbildproduzentin zu einer Frauenzeitschriften unter vielen geworden, die ihre Leserinnen in Konsum- und Stilfragen berät.