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Gazzetta Ticinese

Die G. wurde im Jan. 1821 in Lugano als Wochenzeitung gegr. und von der Druckerei Veladini herausgegeben. Sie trat die Nachfolge der zuvor eingestellten "Gazzetta di Lugano" an. Die G., die anfänglich auch als Amtsblatt diente, vertrat eine gemässigte und legitimist. Richtung; ab 1850 erschien sie als Tageszeitung. Mit dem Tessiner Putsch von 1890 wurde sie zu einem liberalen Blatt; unter Emilio Bossi, Redaktor (1896-1902) und später Leiter der G. (1915-20), vertrat sie eine radikale Haltung. Unter der Leitung von Fulvio Bolla (1929-43) entwickelte sie sich zum Sprachrohr des Rechtsfreisinns, wobei sie zum Faschismus zeitweise ein zwiespältiges Verhältnis aufwies. Im Gegensatz zur Zeitung "Il Dovere", dem radikal eingestellten Organ des Tessiner Freisinns, vertrat die G. auch in den folgenden Jahrzehnten rechtsfreisinnige Positionen. Ab den 1970er Jahren leistete der Tessiner Ständerat Franco Masoni einen wichtigen Beitrag zur Bestimmung der polit. Linie der Zeitung, auch durch eigene Redaktionstätigkeit. 1990 wies die G. eine Auflage von ca. 4500 Exemplaren auf. Infolge finanzieller Schwierigkeiten erschien sie ab 1992 nur noch einmal pro Woche, bis sie 1996 ihr Erscheinen einstellte.

Quellen und Literatur

  • Blaser, Bibl., 437
Weblinks

Zitiervorschlag

"Gazzetta Ticinese", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.07.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/024788/2009-07-30/, konsultiert am 28.03.2024.