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Toscano

Aus Mesocco stammende Familie, die vielleicht schon ab dem 14. Jahrhundert in Mesocco wohnte, sicher ab Anfang des 15. Jahrhunderts dort bezeugt ist. Ein im 16. Jahrhundert in Roveredo (GR) belegter Zweig der Toscano starb im Lauf des 18. Jahrhunderts aus. Die reformierte Linie siedelte wahrscheinlich zur Zeit der Gegenreformation in den Rheinwald über und wurde ins Bürgerrecht von Splügen aufgenommen, wo sie Toscan oder Tuscan hiessen. Die Toscano waren das meistverbreitete Geschlecht im Misox, weshalb sie Zunamen erhielten, um Namensverwechslungen zu vermeiden. Der Familie entsprossen zahlreiche Amtspersonen wie Gaspare, der 1659-1661 Landeshauptmann des Veltlins war, sowie Geistliche wie Giovanni Giacomo (um 1576-1630) und Gaspare (1630-1679), die beide als Pröpste im Kapitel San Vittore wirkten. Giuseppe Giorgio (1822-1851), dessen Zuname del Banner auf die Abstammung seiner Familie von einem Milizenführer zurückgeht, widmete sich der Erforschung der Literatur der österreichisch-ungarischen Monarchie. Zahlreiche Familienmitglieder wanderten im 18. und 19. Jahrhundert als Kaminfeger nach Österreich und als Kaufleute nach Deutschland und Italien aus.

Quellen und Literatur

  • C. Santi, Famiglie originarie del Moesano o ivi immigrate, 2001, 157-160
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Zitiervorschlag

Cesare Santi: "Toscano", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.09.2007, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/024911/2007-09-14/, konsultiert am 17.04.2024.