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Zgraggen

Weitverzweigte Urner Familie. Erste Namensträger sind zu Beginn des 14. Jahrhunderts in Schattdorf und Gurtnellen bezeugt, wo ab der frühen Neuzeit Ratsherrendynastien nachweisbar sind. Grosse Bedeutung hatten die Zgraggen aus dem Dägerlohn in Silenen, denen nicht nur die in Flüelen und Altdorf wohnhaften Magistraten entstammen, sondern auch Anton (->) sowie Franz Xaver Anton (1829-1888), der sich in Rheinfelden niederliess und sich dort Verdienste um die Entwicklung des Bäderkurorts erwarb, und dessen Bruder Alois (1822-1888), an den das Lied "Vom Gotthard der letzte Postillon" erinnert, obwohl er eigentlich die Funktion des Kondukteurs bei der Gotthardpost bekleidete. Im 19. Jahrhundert liessen sich die Zgraggen unter anderem in Basel, Bern, Luzern und Nidwalden nieder. Zur Entwicklung des Urner Alpinismus trugen die Silener Bergführerdynastien Karli-Breselers und z'Dubels bei; Erstere geht zurück auf Ambros Zgraggen-Tresch (1825-1904), Letztere auf Jost Zgraggen-Lusser (1825-1888). Die Schriftstellerin Yvette (->) stammte aus einer im 19. Jahrhundert von Schattdorf nach Luchsingen ausgewanderten Linie.

Quellen und Literatur

  • StAUR
  • F. Gisler, Wappen und Siegel der Landammänner von Uri, 1937
  • U. Kälin, Die Urner Magistratenfam., 1991

Zitiervorschlag

Urs Kälin: "Zgraggen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.02.2014. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025104/2014-02-12/, konsultiert am 15.10.2024.