Die Familie Stähelin gehört zu den ältesten zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch existierenden Geschlechtern Basels. Ursprünglich stammt sie aus Schwaben (Riedlingen oder Reutlingen). Ihr Stammvater war der Seiler Hans (1555), der 1519 Mitglied der Zunft zu Gartnern und 1520 Basler Bürger wurde. 1542 gelangte er im Zuge der Reformation als Sechser zu Gartnern in den Grossen Rat. Mit seinem Enkel Johannes (1555-1615) schaffte die Familie den Aufstieg in die Ratsgeschlechter. Bis zum Ende der alten Eidgenossenschaft 1798 stellte sie insgesamt zehn Ratsherren oder Zunftmeister, sechs von ihnen, darunter Johannes (1600-1660), Martin (->) und Johann Rudolf (->), gehörten dem Dreizehnerrat (Regierung) an. In Basel verband sich die Familie mit zahlreichen alten Geschlechtern (Merian, de Bary, Burckhardt, Vonder Mühll, Socin, Christ). Im 19. Jahrhundert wirkte August (->) als Regierungsmitglied. Die meisten Angehörigen des Geschlechts betrieben bis ins frühe 19. Jahrhundert Handelsgeschäfte, oftmals mit Eisenwaren. Seit etwa 1750 finden sich aber auch Eisen- und Stofffabrikanten unter den Stähelin. Mehrere Mitglieder der weitverzweigten Familie wanderten nach Frankreich oder Amerika aus. Einige waren Professoren an der Universität Basel, so Benedikt (->) oder Johann Rudolf (->). Im 19. und 20. Jahrhundert ergriffen die Stähelin zunehmend akademische Berufe. Sie brachten mehrere Mediziner hervor, zum Beispiel Alfred (1834-1912), Gründer der ersten Augenklinik in der Deutschschweiz, aber auch reformierte Theologen wie Rudolf (->) oder Ernst (->). Wie in anderen Basler Bürgerfamilien finden sich auch unter den Stähelin Wohltäter. Balthasar (1675-1746) gründete zum Beispiel 1739 den Staehelin'schen Armenfonds (heute Staehelin'scher Familienfonds). Sophie Zaeslein geborene Stähelin stiftete zum Gedenken an ihre beim Münchensteiner Eisenbahnunglück ums Leben gekommenen Söhne ihr Landgut Hofmatt als Erholungsheim für Bedürftige.
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Variante(n) | Staehelin
Stehelin
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