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deCandolle

Das 1707 erbaute Haus der Familie de Candolle an der Cour de Saint-Pierre Nr. 1 in Genf. Fotografie aus den 1990er Jahren (Bibliothèque de Genève; Fotografie A. & G. Zimmermann).
Das 1707 erbaute Haus der Familie de Candolle an der Cour de Saint-Pierre Nr. 1 in Genf. Fotografie aus den 1990er Jahren (Bibliothèque de Genève; Fotografie A. & G. Zimmermann).

Prot. Fam. aus Peynier in der Provence, die sich im 16. Jh. in Genf niederliess. Als Erster seiner Fam. flüchtete Bernardin, Weber von Sergestoffen, nach Genf. Er wurde 1552 Habitant, 1555 Bürger und half beim Aufbau der Wolltuchweberei in Genf mit. Stammvater der Fam. ist jedoch sein Bruder Cosme, Dr. iur., der 1574 als Habitant aufgenommen wurde. Dessen Sohn Pyramus (->) war nicht nur in der Weberei, sondern auch im Buchdruck und Buchhandel tätig. Mit Augustin (1736-1820) - Mitglied des Rats der Zweihundert, z.Z. der Genfer Revolutionen mehrmals Syndic, 1794 in Abwesenheit zum Tod verurteilt, in der Restaurationszeit Mitglied des Repräsentierenden Rats - gab die Fam. die Handelsgeschäfte auf und zeichnete sich von nun an v.a. in öffentl. Ämtern und im Bankwesen aus. Augustin begann zunächst allein und gründete 1769 die Bank de Candolle, Lavit & Cie. Sein Bruder Jean Augustin Pyramus (->) folgte 1778 seinem Beispiel. Der jüngste Sohn Augustins, Jacob-Michel-François (1778-1841), ahmte seinen Vater nach und gründete 1805 die Bank de Candolle, Mallet & Cie., die heutige Bank Pictet & Cie., deren Teilhaber die Fam. C. lange war. Im 20. Jh. war noch Roger (1905-89) im Bankwesen tätig. Der älteste Sohn von Augustin, Augustin-Pyramus (->), Professor an der Akademie und Schöpfer des Botan. Gartens, ist der Stammvater einer ganzen Dynastie von Botanikern, unter ihnen sein Sohn Alphonse (->), die Enkel Casimir (->) und Henri-François-Lucien (1838-1927), der sich v.a. für die Landwirtschaft interessierte, sowie sein Urenkel Augustin (->), von dem alle in Genf lebenden C. abstammen.

Quellen und Literatur

  • BPUG, Kat. der Korrespondenz der Fam. de C., Ms.
  • Schweiz. Geschlechterbuch 2, 84-87; 6, 62-64
  • J. Briquet, Biographies des botanistes à Genève de 1500 à 1931, 1940
  • H. Lüthy, La banque protestante en France 2, 1961

Zitiervorschlag

Liliane Mottu-Weber: "Candolle, de", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.11.2007, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025486/2007-11-14/, konsultiert am 18.04.2024.