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Chenevière

Aus Arbresle bei Lyon stammendes Genfer Geschlecht. Der Goldzieher Laurent (1647) und sein Sohn Jérémie (1602-76) erhielten 1631 das Bürgerrecht. Die Mitglieder der Fam. waren anfänglich als Uhrmacher, Vergolder, Emailmaler und Emailleure für die Genfer Fabrique tätig. Gleichzeitig festigten die C. ihren Stand durch die Übernahme versch. Ämter: Jean (1676-1746) gehörte 1738 dem Rat der Zweihundert an, Pierre (1718-95) war Kerkermeister (1752-75), später Mitglied des Rats der Zweihundert und Korneinnehmer. Den sozialen Aufstieg setzte die Fam. Ende des 18. Jh. mit Nicolas (1750-1806), Sohn des Goldschmieds Alexandre (1721-87), fort, der als erster Akademiker seiner Fam. zuerst in Saconnex, später in Genf Pfarrer war. 1794 nahm er an der Nationalversammlung teil, 1795 war er Mitglied des legislativen Rats. Er ist der erste einer vier Generationen umfassenden Folge von Geistlichen, unter ihnen auch sein Sohn Jean-Jacques-Caton (->). Aus diesem Zweig der Fam. ging im 19. und 20. Jh. eine Reihe von Persönlichkeiten hervor. Edmond (1862-1932), Bankier, Philanthrop und Gemeindepräs. von Cologny, sowie sein Sohn Fernand (1887-1951), 1936-48 Genfer Grossrat, Oberst und Kommandant des Militärkreises Genf, engagierten sich in der Politik. Jean-Jacques-Catons Enkel Edouard (1848-1913) war Genfer Grossrat (1890-1911) sowie ein berühmter Gynäkologe und Geburtshelfer. Adolphe (1855-1917) machte sich vor seinem Sohn Jacques (->) als Romancier einen Namen in der literarischen Welt. Mit Marc (1911-93), Chefredaktor der Zeitung "La Suisse" (1941-75) und seinem Sohn Guillaume (1937), Generaldirektor des Westschweizer Fernsehens TSR (1992-2001), sind die C. auch in der Medienlandschaft des 20. Jh. prominent vertreten.

Quellen und Literatur

  • AEG, Descendance de Jean-Jacques-Caton C., Ms.
  • BPUG, Slg. C.
  • Galiffe, Notices généal. 5, 293-320
  • Schweiz. Geschlechterbuch 2, 793-796; 6, 877-881
  • Livre du Recteur 2, 489-491
  • M. Chenevière, Famille C., 1981

Zitiervorschlag

Etienne Burgy: "Chenevière", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.07.2005, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025489/2005-07-14/, konsultiert am 29.03.2024.