Genfer Familie aus Saint-Symphorien-le-Châtel (heute Saint-Symphorien-sur-Coise) bei Lyon. Der Stammvater Noé (1480-1556) trat 1550 zur Reformation über. Sein Sohn Symphorien (1518-1597) wurde 1572 Habitant von Genf, betätigte sich wie sein Vater als Seidenhändler und gründete eine Seidenmanufaktur. Von seinen Söhnen erhielten René (1560-1622) 1610 und Jean-François (1572-1647) 1637 das Genfer Bürgerrecht. Letzterer, ein Samthändler, erwarb im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts den Dunant-Turm (später Thellusson-Turm, 1903 zerstört). Die Thellusson gingen ab dem 17. Jahrhundert mit wichtigen Genfer Händler- und Magistratenfamilien wie den Tronchin, Tudert, Camp, de Chapeaurouge oder Pictet Heiratsverbindungen ein. Jean-François' Enkel Jean (1643-1704) begründete einen Zweig in Basel, der 1763 erlosch. Ein weiterer Enkel, Jean-François (1639-1699) trat 1671 in den Genfer Rat der Zweihundert ein. Dessen direkter Nachkomme Isaac (->) wurde durch den König von Preussen geadelt und erwarb das Gut La Gara (Gemeinde Jussy). Von seinen Söhnen gingen drei Zweige aus: Isaac-Louis (1727-1801), Herr von La Gara, gründete den Genfer Zweig und sass ab 1773 im Kleinen Rat. Da er ohne männliche Nachkommen starb, wurde das Gut über die Frauen auf die Familien Labat, Micheli und Faesch übertragen, die es bis 1970 behielten. Georges-Tobie (1728-1776), Freiherr von Coppet, war der Stammvater des französischen Zweigs, der mit seinem Enkel Amable (1793-1843), Graf von Sorcy, ausstarb. Pierre oder Peter (1735-1797) stand am Ursprung des noch heute bestehenden englischen Zweigs. Er wurde 1762 britischer Staatsbürger und 1796 durch sein Testament berühmt, mit dem er einen Treuhandfonds errichtete. Dieser führte 1800 zum sogenannten Thellusson Act, der die Steuerbefreiung der Nachfolgerechte auf zwei Generationen beschränkte.
Quellen und Literatur
Systematik