um 1490 Trochtelfingen (Württemberg), 25.10.1548 vermutlich Überlingen. Sohn des Burkhard, Schultheissen, und der Ursula Gissnay. 1508 Immatrikulation an der Universität Freiburg im Breisgau, 1514 Priesterweihe. Anschliessend wirkte Melchior Fattlin während vier Jahren als beliebter Prediger am Freiburger Münster. Im Jahr seiner Promotion (1518) wurde er zum Weihbischof von Konstanz ernannt, im gleichen Jahr verlieh ihm Papst Leo X. das Bistum von Askalon (Palästina). Fattlin war ein entschiedener Gegner der Reformation. 1526 nahm er an der Badener Disputation teil. Ein geistliches Gericht unter seinem Vorsitz verurteilte 1527 Kaplan Johann Hüglin von Sernatingen (heute Ludwigshafen) wegen evangelischer Gesinnung und Teilnahme am Bauernkrieg zum Tode durch Verbrennung. Fattlin erhielt 1530 eine Domherrenpfründe in Konstanz. 1531 wurde er Domdekan, legte jedoch das finanziell wenig einträgliche Dekanat nieder, als ihn Bischof Johannes von Weeze 1542 zu seinem Stellvertreter ernannte.
Quellen und Literatur
- HS I/2, 515-517
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ um 1490 ✝︎ 25.10.1548 1548-10-25 |