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Imer

Das Weingut von Grenétel (links) und La Neuveville von Nordosten. Aquarell eines unbekannten polnischen Malers auf der Durchreise, um 1850 (Privatsammlung; Fotografie Charles Ballif).
Das Weingut von Grenétel (links) und La Neuveville von Nordosten. Aquarell eines unbekannten polnischen Malers auf der Durchreise, um 1850 (Privatsammlung; Fotografie Charles Ballif). […]

Patrizierfam. von La Neuveville, die seit der 2. Hälfte des 15. Jh. bezeugt ist. Der Geschlechtsname I. leitet sich vom einstmals im Jura sehr verbreiteten Vornamen Imier (auch Hymer, Ymer) ab. Die ununterbrochene genealog. Linie beginnt mit Jehan (um 1460, nach 1536), der 1514 Bürgermeister in La Neuveville war. Die I. stammen von dessen Sohn Jehan dem Jüngeren (1577) ab, der 1539-52 als bischöfl. Einnehmer für Biel und das Erguel sowie 1552-74 als Kastlan des Schlossbergs und als Maire von La Neuveville wirkte. In der Einsetzungsurkunde wurde er als "Junker" bezeichnet. Ein erloschener Zweig, der sich um 1580 in Bern niedergelassen hatte, wurde nach der Eindeutschung des Namens I. in Immer zu den Regierungsämtern zugelassen. Im 16. und 17. Jh. stellte die Fam. mehrere Mitglieder des Kl. Rats (oder des Magistrats) von La Neuveville, darunter einen Bürgermeister. Thiebaud (vor 1603) war Hauptmann im Dienst Kg. Heinrichs von Navarra und Josué (1601-85) diente als Hauptmann der Miliz von La Neuveville im Dreissigjährigen Krieg. Von Letzterem stammen die drei Linien ab, die in La Neuveville und im Fürstbistum Basel eine bedeutende Rolle spielen sollten. Die wichtigste dieser Linien geht auf den Pfarrer Israël (1638-1718) zurück. Sie hatte Kastlane von Schlossberg, Bürgermeister von La Neuveville und Vögte des Erguels in ihrer Reihe, zuerst in der Person des Jean-Michel (1674-1761), gefolgt von dessen Sohn David (->) und dessen Enkeln David (->) und Samuel (->). Die Mitglieder der zweiten Linie - Linie der Bannerherren genannt - versahen dieses Amt im 18. Jh. während 37 Jahren und später jenes des Maire unter franz. Herrschaft. Im 19. und 20. Jh. brachte die Linie zwei Präfekten sowie mehrere Pfarrer, Notare und Offiziere in fremden Diensten hervor. Die dritte Linie - auch Linie der Ratsherren genannt - unterteilte sich Mitte des 18. Jh. in vier Zweige, von denen einer seinen Namen vom Landgut Grenétel in La Neuveville herleitet, das noch heute im Besitz der Fam. ist. Hervorragende Vertreter dieses Zweiges waren Florian (1796-1865), Geniechef im Generalstab des Generals Guillaume-Henri Dufour, 1842 Berner Kleinrat und 1846 erster Regierungsstatthalter des Amtsbez. La Neuveville, sowie seine Nachkommen Florian (->) und André (->), beide Richter.

Quellen und Literatur

  • BurgerA La Neuveville
  • FamA, La Neuveville
  • A. Imer, Chronique de la famille I. de La Neuveville, 2003
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF

Zitiervorschlag

André Imer: "Imer", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 06.05.2008, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/026760/2008-05-06/, konsultiert am 25.04.2024.