Bedeutende katholische Orgelbauer- und Glockengiesserfamilie von Reckingen. Andreas (1698-1739), verheiratet mit Cäcilia Carlen, Schwester des Matthäus aus der Orgelbauerfamilie Carlen, begründete die Orgelbauerdynastie Walpen. Vom frühen 18. Jahrhundert bis Mitte des 19. Jahrhunderts brachte sie sieben Orgelbauer hervor, die allein oder mit den verwandten Carlen an verschiedenen Orten der deutschen und französischen Schweiz sowie in Savoyen, Vorarlberg und Liechtenstein wirkten. Die Zuweisung der gewöhnlich unsignierten Orgeln ist nicht immer eindeutig. Meistens handelt es sich um kleinere Gehäuseorgeln mit Schleifwindladen. Die einmanualigen Instrumente hatten oft nur ein angehängtes Pedal (Ventilkoppel). Bis gegen 1830 war die kurze Oktave üblich. Grössere Werke des 19. Jahrhunderts mit maximal 28 Registern wurden für die Kantone Bern und Luzern erbaut. Johannes Martin liess 1752 von Franz Joseph Pilger die Orgelbautheorie "Organopoeia" des Johann Philipp Bendeler (1654-1709) abschreiben und bezeichnete sie als eigenes Werk, das er auch für seine Arbeit nutzte. Mit Thomas Silvester (1802-1857) endete die Orgelbautradition der Familie. Dessen letzte erhaltene Orgel entstand 1844 auf der nördlichen Chorempore der Hofkirche Luzern und wurde 2003 renoviert.
Josephus Ignatius Hyacinthus (1738-1798), Sohn des oben erwähnten Andreas, begründete die Tradition der Glockengiesser in Reckingen, die von Joseph (1767-1841), Bonifaz (1774-1828), Joseph Bonifaz (1799-1878), Viktor (1828-1905), Theodor (1860), Viktor (1897-1978) und Joseph (1903-1989) weitergeführt wurde. 1908 goss Alfred die letzte Kirchenglocke im Wallis. Die spätere Produktion, vor allem in Mörel, beschränkte sich auf Kuhglocken.