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ElisabethDmitrieff

1.11.1850 Wolok (Gouvernement Pskow, Russland), um 1918, Russin. Uneheliche, aber erbberechtigte Tochter des Luka I. Kuschelew, adligen Offiziers und Grossgrundbesitzers, und der Carolina Dorothea Troschkiewitsch, Krankenschwester. 1) 1867 Michail N. Tomanowski, Oberst, 2) nach 1871 Iwan M. Dawydowski, Gutsverwalter des ersten Ehemanns. Die gebildete D. ging 1867 unter dem Einfluss von Nikolai G. Tschernyschewskis Roman "Was tun?" eine Scheinehe ein und reiste, um westl. Ideen kennenzulernen, zuerst mit ihrem Mann und danach allein nach Genf. Hier arbeitete sie 1870 mit Nikolai Isaakowitsch Utin in der Russ. Sektion der Internat. Arbeiter-Association (IAA) zusammen und setzte sich in der Section des Travailleuses der IAA (bis Sommer 1870 Section des Dames) für die Sache der Frauen ein. Ende 1870 übersiedelte sie nach London, wo sie Bekanntschaft mit Karl Marx machte. Mit Beginn der Kommune Ende März 1871 begab sie sich nach Paris. Unter dem Pseudonym Elisabeth D. gründete und leitete sie die Union des Femmes, die zur wichtigsten Frauenorganisation der Kommune wurde. Nach deren Niederschlagung im Mai 1871 flüchtete D. nach Genf; im Oktober kehrte sie nach Russland zurück und zog sich aus der Politik zurück.

Quellen und Literatur

  • W. McClellan, Revolutionary Exiles, 1979
  • S. Braibant, Elisabeth D., aristocrate et pétroleuse, 1993
  • A. Schrupp, Nicht Marxistin und nicht Anarchistin, 1999, 100-150
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Kurzinformationen
Variante(n)
Elisaweta Lukinitschna Kuschelewa (Geburtsname)
Lebensdaten ∗︎ 1.11.1850 ✝︎ um 1918

Zitiervorschlag

Markus Bürgi: "Dmitrieff, Elisabeth", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 01.06.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/028364/2012-06-01/, konsultiert am 18.04.2024.