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Blickensdorf

Siedlung und Korporation im nordwestl. Teil der Gem. Baar ZG, am Weg von Baar nach Kappel am Albis. 1960 ca. 420 Einw.; 1990 ca. 1'500; 2000 2'080. Um 1150 ist in Plikenstorf Besitz des Klosters Muri erwähnt. 1293 verkauften die Hünenberger den Hof dem Kloster Kappel. Das Hofrecht von 1381 umschreibt Twinggrenzen, Nutzungsrechte und das Gericht, welches der Stand Zug 1513 auskaufte. Bis ins 16. Jh. bot die gemeinsame Nutzung des Schmalholzes durch B., Steinhausen und Üerzlikon zu Streitigkeiten Anlass. Verwüstungen erlitt B. im Alten Zürichkrieg 1443, im 2. Kappelerkrieg 1531 und im 2. Villmergerkrieg 1712. Dorfrechte von 1514 und 1562 mit Nachträgen dokumentieren die Abschliessung des Korporationsrechts und die Fixierung auf 23 sog. Gerechtigkeiten der Korporationsbürger. Heute ist das Nutzungsrecht an das für Schweizerbürger offene Korporationsrecht und den Besitz einer Gerechtigkeit gebunden. 1843-48 erfolgte der Ausbau der Strasse nach Üerzlikon. Nach 1960 erfuhr der zuvor bäuerl.-kleingewerbl. Weiler eine starke Bevölkerungszunahme (Wohnsiedlungen) und Landschaftsveränderung infolge des Autobahnbaus und der Verlegung der Lorze.

Quellen und Literatur

  • Fs. zur Einweihung der Schule Wiesental, 1971
Von der Redaktion ergänzt

Zitiervorschlag

Renato Morosoli: "Blickensdorf", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.11.2002. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/028545/2002-11-11/, konsultiert am 11.11.2024.