Der Begriff Natifs bezeichnete die in Genf geborenen Kinder eines Vaters, der den Habitants angehörte oder selbst ein Natif war. Die Natifs traten als Kategorie von Stadtbewohnern im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts in Erscheinung, als der Zugang zum Bürgerrecht immer schwieriger wurde. Von der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts an bildeten sie zwar eine dynamische Gesellschaftsgruppe, besassen aber keine politischen Rechte und genossen nicht die wirtschaftlichen Privilegien der Bürger, obwohl sie 1781 46% der Stadtbevölkerung ausmachten. Ihre Forderungen nach wirtschaftlicher, fiskaler, beruflicher und politischer Besserstellung wurden erst mit der Genfer Revolution vom 12. Dezember 1792 (Genfer Revolutionen) vollständig erfüllt.
Quellen und Literatur
- Histoire de Genève, hg. von P. Guichonnet, 1974, 242-244
Weblinks