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Linck

Fotografenfamilie von Winterthur und Zürich. Johann Link (1831-1900) aus dem württemberg. Hausen ob Verena liess sich 1863 in Winterthur nieder, wo er ein Jahr später als selbstständiger Fotograf einen Atelierbetrieb gründete. Damit legte er den Grundstein zur Fotografendynastie L., die in Winterthur und Zürich während dreier Generationen Ansehen erlangte. In Winterthur übernahm nach Johann sein Sohn Hermann (1866-1938) und danach sein Enkel Hans (1902-49) das Fotoatelier. In Zürich führte Johanns Neffe Philipp (1862-1921) ab 1886 ein eigenes Atelier, 1900-17 in Partnerschaft mit seinem Cousin Ernst (1874-1963) aus dem Winterthurer Zweig, 1921 übernahm es sein Sohn Max (1898-1974). Das Atelier in Winterthur schrieb den Namen ab den 1870er Jahren mit "ck", jenes in Zürich ab 1914.

Die L.-Fotografen der ersten und zweiten Generation waren geschäftlich erfolgreiche Berufsleute mit solider Ausbildung, die mit den schnellen techn. Entwicklungen Schritt hielten. Es gelang ihnen, das Vertrauen des Winterthurer und Zürcher Bürgertums zu gewinnen. Ihr fotograf. Werk vermittelt ein vielfältiges Sittenbild des bürgerl. Lebens, in dem die Architektur und das Stadtbild von Winterthur und Zürich, das bürgerl. Vereins- und Familienleben sowie die prosperierende Industrie eine zentrale Rolle spielen.

Die L. gehörten zu den wichtigeren der in der 2. Hälfte des 19. Jh. gegr. Berufsfotografendynastien. Die L.-Fotografen der dritten Generation waren indes eigentlich Zuspätgeborene, denn die goldenen Zeiten der konventionellen Atelierfotografie waren vorbei. Nach dem 1. Weltkrieg löste sich der Linck'sche Atelierbetrieb in Zürich schrittweise auf, jener in Winterthur 1949 mit dem Tod von Hans. Der Plastiker Walter (->) ist als Neffe Philipps mit der Fotografendynastie verwandt.

Quellen und Literatur

  • I. Noseda, Die Fotografendynastie L. in Winterthur und Zürich, 1996
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Zitiervorschlag

Irma Noseda: "Linck", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.01.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/028758/2008-01-22/, konsultiert am 09.12.2024.