1281/1282 München, 11.10.1347 Puch (heute Gemeinde Fürstenfeldbruck, Bayern). Sohn von Herzog Ludwig II. von Oberbayern und der Habsburgerin Mechthild. Enkel Rudolfs I. von Habsburg. 1) 1308 Beatrix von Schlesien-Glogau, 2) 1324 Margarete von Holland. Erziehung in Wien. 1301 wurde Ludwig mit Unterstützung seines Onkels Albrecht I. an der Herrschaft beteiligt. Die Auseinandersetzungen mit seinem Bruder Rudolf I. und den Habsburgern über die Regentschaft in Niederbayern endeten 1313 mit Ludwigs Sieg bei Gammelsdorf. 1314 wurde er in einer Doppelwahl mit seinem Cousin Friedrich dem Schönen zum König gewählt, den er 1322 in der Schlacht bei Mühldorf besiegte. Durch die italienischen Interessen der Kurie entstand eine Gegnerschaft zwischen Papst Johannes XXII. und Ludwig; 1324 wurde er mit dem Kirchenbann belegt. Die Situation verschärfte sich infolge seines Italienzugs 1327-1330 und seiner Krönung zum Kaiser (unter dem Namen Ludwig IV.) durch Vertreter der Stadt Rom 1328. Der unter den späteren Päpsten weiter schwelende Konflikt führte 1346 zur Wahl von Karl IV. als Gegenkönig. Ludwigs Tod verhinderte einen Kampf.
Während des Thronstreits mit Friedrich dem Schönen schlugen sich die inneren Orte auf Ludwigs Seite, worauf dieser sie aus der Reichsacht löste, die sie sich durch den Überfall auf das Kloster Einsiedeln zugezogen hatten. 1316 erteilte er den drei Waldstätten gleichlautende Freiheitsbriefe ohne Rücksicht auf deren unterschiedliche Rechtslage, den Habsburgern sprach er alle Rechte in den Waldstätten ab, was er 1318 widerrufen musste. Ludwig der Bayer förderte auch die Territorialpolitik des Hauses Wittelsbach, dem er angehörte (Hausvertrag 1329, Erwerb von Tirol, Brandenburg, Holland, Seeland und Friesland).