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Ludwig XI.

3.7.1423 Bourges, 31.8.1483 Plessis-du-Parc bei Tours. Sohn von Karl VII., Kg. von Frankreich, und der Maria von Anjou. 1) 1436 Margarete, Tochter des Jakob I., Kg. von Schottland, 2) 1451 Charlotte, Tochter des Ludwig, Hzg. von Savoyen. Als Dauphin führte er die Söldnertruppe der "Schinder" (Ecorcheurs, Armagnaken), die für Ks. Friedrich III. im Alten Zürichkrieg gegen die Eidgenossen kämpften. Nach der Schlacht bei Sankt Jakob an der Birs schloss er, beeindruckt von der Kampfkraft der Eidgenossen, eigenmächtig am 28.10.1444 den Frieden von Ensisheim. 1461 wurde er König. 1462 verbot er, von seinem Schwager Hzg. Amadeus IX. von Savoyen beeinflusst, seinen Untertanen den Besuch der Genfer Messen, die dann rasch gegenüber denjenigen von Lyon an Bedeutung verloren. Alle späteren Bemühungen der Eidgenossenschaft vermochten diese Erlasse nicht mehr rückgängig zu machen. 1464 erneuerte L. den Freundschaftsvertrag, den sein Vater 1453 mit der Eidgenossenschaft vereinbart hatte. Dank L.s Vermittlung schloss die Eidgenossenschaft 1474 mit Österreich Frieden; die Ewige Richtung wurde am 11. Juni in Senlis definitiv ausgefertigt. Am 25. Oktober beschloss die eidg. Tagsatzung in Luzern, Karl dem Kühnen den Krieg zu erklären, und am folgenden Tag ging sie mit L. eine gegen den Burgunderherzog gerichtete Militärallianz ein, wobei sie dem im Sommer ausgehandelten Vertrag einen Zusatz anfügte, dem L. wiederum nur in abgeänderter Form zustimmte. Dieser Vertrag stellte bis ins 17. Jh. die Grundlage aller Abkommen mit der franz. Krone dar. Im nun ausbrechenden Krieg mit Burgund stand die Eidgenossenschaft dennoch allein, weil L. am 13.9.1475 zu Soleuvre (Luxemburg) Frieden mit Burgund schloss, nachdem die Eidgenossen seine Offensive gegen Burgund im Frühsommer nicht unterstützt hatten (Burgunderkriege). Nach dem Tod Karls des Kühnen zog er das franz. Kronlehen Burgund ein und erhob darüber hinaus Ansprüche auf die zum Reich gehörende Freigrafschaft, welche auch die Eidgenossenschaft, besonders Bern, begehrte. Im Sept. 1479 traten ihm die Eidgenossen gegen Zahlung von 150'000 Gulden ihre Ansprüche auf die Freigrafschaft ab, die dann aber 1493 im Frieden von Senlis an das Haus Habsburg fallen sollte.

Quellen und Literatur

  • P.M. Kendall, Ludwig XI., 1979 (engl. 1971)
  • J. Heers, Louis XI, 1999
  • J. Favier, Louis XI, 2001
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 3.7.1423 ✝︎ 31.8.1483

Zitiervorschlag

Ansgar Wildermann: "Ludwig XI.", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.07.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/029212/2008-07-16/, konsultiert am 05.10.2024.